Was ist Hanfprotein genau? Was kann es? Taugt es zum Muskelaufbau? Ist es gesund? Und am wichtigsten: macht es high?
Lange habe ich nach einem Proteinpulver mit Eigenschaften wie denen des Hanfproteins gesucht. Es baut sehr gut Muskeln auf, macht natürlich „nicht“ high und bietet enormen Mehrwert in sehr vielen Bereichen einer gesunden Ernährung. Auch wenn als Nahrungsergänzung verkauft, kann man es ohne weiteres als gesundes Lebensmittel bezeichnen.
Der Teil der Hanfpflanze, der dabei das Protein liefert, ist der Samen. Dieser ist generell von unschätzbarem Wert. Ihr wollt wissen was Hanfprotein im Detail so alles kann, lest weiter!
Die wichtigste Frage vorweg – Macht Hanfprotein high?
Nein, noch nie und niemals! Schön wärs :). Der einzige Teil der Hanfpflanze mit psychoaktiver Wirkung sind die Blüten einiger weiblichen Sorten. Und selbst die Samen solcher Pflanzen könnte man bedenkenlos essen, dies würde nur sehr, sehr kostspielig. Samen, Blüten, selbst Blätter weiblicher, potenter, blühender Hanfpflanzen sind heiß begehrt, illegal und daher entsprechend teuer.
Kiffer sind vielleicht nicht gerade bekannt für Auffassungsgabe und Durchblick, aber selbst sie gäben nicht 10, 12 oder 15 Euro pro Gramm Marihuana aus, wenn sie ums gleiche Geld 500 oder 750 Gramm berauschendes Hanfprotein bekämen.
Hanfprotein besteht aus Nutzhanfsamen. Und die Samen des Industrie- oder Nutzhanfs kosten je nach Qualität kaum mehr als Kürbiskerne oder Mandeln. Kein Teil des Nutzhanfs enthält zu irgendeiner Zeit oder Phase seines Lebenszyklus auch nur annähernd berauschende Mengen des begehrten THCs. Euphorische Jugendliche, die denken sie hätten mit einem Industriehanffeld das berauschende Paradies auf Erden gefunden, erleben regelmäßig bittere Enttäuschung. Ich kann das zwar nachfühlen, aber wir leben im Informationszeitalter., lesen hilft und schützt. Das gilt übrigens auch für politisch konservativ eingestellte Gemüter, die mit einem Verbot jeglicher Hanfprodukte als Teil ihres Wahlprogramms jämmerlich auf Stimmenfang gehen.
Was ist Hanfprotein nun genau?
Hanfprotein besteht zunächst mal weder aus Blüten, Blättern oder Stielen der Hanfpflanze, sondern lediglich und ausschließlich aus den Samen. Hanfprotein und ganze Hanfsamen sind beides wertvolle Lebensmittel und ähneln sich im Nährwert auch sehr. Der Proteinanteil des Hanfproteins ist höher, der Fettanteil geringer als der des Samens. Dies geschieht durch Entölung des Hanfsamens. Das Hanfprotein oder Hanfmehl ist quasi das Neben- oder Restprodukt bei der Herstellung des wertvollen Hanföls.
Das mag sich zunächst degradierend anhören. Reste bei der Herstellung eines Produkts sind aber nicht selten gleich- oder höherwertig als das ursprüngliche Produkt. Hanfprotein ist ein perfektes Beispiel dafür. Direkt bei oder nach der Hanfölpressung entsteht der sog. Presskuchen. Dieser wird dann ohne jegliche Erhitzung, chemische Behandlung oder Mikrofiltration lediglich fein bis sehr fein vermahlen und gesiebt.
Ein gutes Hanfprotein besitzt daher Rohkostqualität mit sämtlichen Enzymen, Vitaminen und Mineralstoffen. In einem Satz erklärt: Hanfprotein ist der entölte vermahlene, gesiebte Rest des Hanfsamens nach der Hanfölherstellung.

Ist Hanfprotein sicher?
Dies ist stets sowohl eine Frage des Kontexts als auch der Intelligenz des Verbrauchers. Verglichen mit einem beliebigen anderen Proteinisolat ist Hanfprotein sehr sicher. Es sind bisher keine Vergiftungen oder Krankheiten aufgrund zu hohen Konsums von Hanfprotein bekannt. Eher im Gegenteil, Hanfsamen als Nahrungsmittel verfügen über eine Menge gesundheitsfördernder Eigenschaften. Hochprozentige Proteinisolate wie Whey oder Kasein hingegen lösten bei übermäßigem Verzehr schon mal eine Darmvergiftung aus.
Muskeln schön und gut, ein gewisses Maß an Hausverstand bei Gebrauch von Nahrungsergänzung bleibe aber bitte bewahrt. Wer seinen halben Kalorienbedarf oder mehr über Eiweißpulver deckt, wundere sich bitte nicht über Konsequenzen. Wobei solch ein Vorgehen mit Hanfprotein noch wesentlich weniger fatal wäre als mit beinah jedem beliebigen anderen Präparat. Empfehlen würde ich es dennoch nicht.
Unnatürliche Berge von Muskeln entstehen kaum gesund oder schonend. Extrem hoher Proteinkonsum, also 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und aufwärts, geht selten ohne Entwicklung verschiedener Leiden und Krankheiten wie vielleicht Gicht, Nierenleiden oder sogar Krebs einher.
Kein Lebensmittel dieser Welt ist in unbegrenzten Mengen gesund oder sicher. Hanfprodukte und eben Hanfprotein sind da keine Ausnahme. Selbst Wasser führt ab etwa 8 Litern zur Vergiftung. Wenn ich eine Menge nennen müsste, die man täglich mit Hanfprotein nicht überschreiten sollte, wären das etwa 100 Gramm, um im gesundheitsfördernden Bereich zu bleiben. Und das ist bereits wesentlich mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Proteinbedarfs.
Ich mixe zur Zeit täglich etwa 20 bis 30 Gramm in mein Essen und meinen Post-Workout-Shake und habe dabei mit einer ausgewogenen, weitgehend pflanzlichen Ernährung gute Erfolge.
Ist Hanfprotein gesund?
Gleiches Spiel wie vorhin, verglichen mit was? Verglichen mit einem gekeimten oder geschälten Hanfsamen, etwas weniger gesund. Verglichen mit frisch geernteten Kürbiskernen, etwas weniger gesund. Verglichen mit zum Beispiel Brot aus dem Supermarkt, gesünder. Verglichen mit einem Hühnerei, gesünder. Verglichen mit Whey-Soja- oder Eiproteinpulver, viel gesünder.
Unter seines gleichen, also verglichen mit Eiweißpulvern, ist Hanfprotein nach aktueller Studienlage ohne zu übertreiben, das Gesündeste.

Gesundheit ist ein ganzheitliches Konzept. Keine Nahrungsergänzung, kein Mineralwasser, kein Vitaminpräparat und kein Lebensmittel dieser Welt alleine werden euch Gesundheit verschaffen. So auch das Hanfprotein nicht. Vor dem Regal stehend gefüllt mit Eiweißpulver und Weightgainern, ist Hanfprotein aber sicherlich eine gesündere, wenn nicht die gesündeste Wahl. Wer neben Bizeps und Trizeps auch großen Wert auf langfristige Gesundheit und Wohlbefinden legt, findet in Hanfprotein einen wesentlichen Teil der Lösung.
Ist die biologische Wertigkeit des Hanfproteins so hoch wie die von zum Beispiel Whey?
Vermutlich nicht. „Vermutlich“ deshalb, weil ich kein Wissenschaftler bin und die Zahlen in den verschiedenen Quellen variieren. Whey hat einen Wert von 104 bis 110. Hanf hat mal einen Wert von 87, dann ist es dem Wheyprotein wieder gleichwertig. Klingt so weit ja schon mal richtig gut.
Mit einer biologischen Wertigkeit von mindestens 87 könnte ich dem Hanfprotein nun ohne weiteres eine exzellente Eignung als alleinige Proteinquelle für Kraftsportler und Bodybuilder attestieren. So einfach will ich es mir aber nicht machen, ich sehe gern genauer hin.
Die biologische Wertigkeit ist, vermutlich weil es irgendwie gut und professionell klingt, die gängigste Messmethode für die Wertigkeit von Nahrungsprotein. Sie gilt heute aber weitgehend als veraltet und überholt. Eine wesentlich bessere und inzwischen als am zuverlässigsten geltende Methode ist der sog. PDCAAS (Protein digestibility-corrected amino acid score) mit einer Skala von 0-1. Der PDCAAS von Whey ist 1, also höchstmöglich, genau wie der von Ei, Kasein oder Soja. Der PDCAAS von Hanfprotein ist hingegen lediglich 0,61. Genaueres zu Messmethoden und insbesondere bezüglich Hanfprotein findet ihr in diesem Artikel.
Doch nicht so gut?
Ist Hanf als Proteinquelle also ungeeignet oder unzureichend? Ganz und gar nicht. Diese Werte beziehen sich stets nur auf das Aminosäurevorkommen eines einzigen Nahrungsmittels. Der Körper wäre vielleicht besser mit Nahrungsprotein versorgt, äße man nur Whey als äße man nur Hanf. Welcher Mensch isst denn aber schon ausschließlich ein einziges Nahrungsmittel? Der niedrigere PDCAAS des Hanfproteins ergibt sich lediglich aus einem etwas geringen Vorkommen der Aminosäure Lysin. Alles über Hanfprotein vs. Whey findet Ihr hier.
Die meisten Nüsse, Kerne und Samen sind eher arm an Lysin. Es ist allerdings stark vertreten in zum Beispiel Reis, Buchweizen, Fisch, Eiern, Hülsenfrüchten generell, vor allem in Soja und Lupinen. Verwendet man Hanfprotein also wie gedacht als Nahrungsergänzung innerhalb einer nur annähernd sinnvollen Ernährung, ist es für Muskelaufbau ebenso potent wie Whey, Kasein oder Soja.
Dies muss auch nicht einmal innerhalb einer einzigen Mahlzeit geschehen. Der menschliche Körper speichert und kombiniert Aminosäuren über Stunden und Tage ganz nach Bedarf. Hanfprotein macht also sehr wohl dicke Muskeln, und es kann noch wesentlich mehr.
Was ein sinnvolles Proteinpulver leisten sollte
So ziemlich jedes Proteinpulver auf dem Markt leistet den simplen Anspruch schnelleren Muskelwachstums. Unsere Ansprüche sollten aber wesentlich höher liegen. Ich will ein Eiweißpulver, das ich nicht nur bis 45, sondern bis 80 ohne Bedenken einnehmen kann. Eine wirklich gute Proteinquelle zusätzlich zur regulären Ernährung leistet für mich folgendes:

- unterstützt den Muskelaufbau
- ist beinah ausnahmslos sehr gut verdaulich
- verursacht keine Blähungen
- ist hypoallergen
- hat Rohkostqualität
- verfügt über natürliche Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe
- ist bezüglich Aminosäurezusammensetzung dem menschlichen Körper ähnlich
- hat dadurch eine hohe biologische Wertigkeit
- schmeckt bereits ohne jegliche Zusätze zumindest erträglich
- stellt einen geschmacklichen Mehrwert in Smoothies und Backwaren dar
- ist auch in hoher und biologischer Qualität preisgünstig
- ist Teil einer nachhaltigen, umweltschonenden Produktionskette
- ist in der Produktion äußerst energie- und ressourcenschonend
Kein anderes Eiweißpulver auf dem Markt außer Hanfprotein entspricht jedem einzelnen dieser Kriterien. Ich persönlich bin daher schon lange Fan davon. Zu Beginn einfach nur weil mir der Gedanke an Hanf als Nahrungsmittel gefiel. Die abgebildete Hanfpflanze auf der Packung bringt mich heute noch zum Schmunzeln.
Dann mochte ich, wie genial der nussige Geschmack mit Bananen oder Haferbrei harmoniert. Mit steigendem Interesse an Ernährung wuchs dann auch immer mehr die Begeisterung für Hanf als Lebensmittel. Wenn mich heute jemand fragt, welches Protein ich empfehlen würde, lautet die Antwort jedes mal ganz klar: Hanf.
Hanfprotein – Mehr als Nahrungsergänzung
Die Bezeichnung oder Kategorie Nahrungsergänzung wird dem Hanfprotein bei weitem nicht gerecht. In Summe seiner Inhaltsstoffe und Eigenschaften kann man es ohne weiteres ein vollkommenes Lebensmittel nennen.
Tatsächlich ist Hanfprotein in so hohem Maße wertvoll, dass ein Mensch sich mehrere Monate ausschließlich davon ernähren könnte, ohne auch nur den geringsten Nährstoffmangel zu erleiden. Welches andere Nahrungsmittel und vor allem welches andere Proteinpulver leistet das schon? Die Kriterien für ein gutes Eiweißpulver eben vorhin waren schon beeindruckend, doch sehen wir uns das Ganze im Detail an.
Hanfprotein – Mehr als ein Proteinisolat
Eiweißpulver aus Whey, Kasein, Eialbumin, Soja, Erbsen oder Reis werden unter Einwirkung von Hitze oder Chemie hergestellt. Hanfprotein ist da eine Ausnahme. Nun sind technisch aufwändig aufbereitete Nahrungsmittel nicht zwingend schlecht, ein isolierter Bestandteil eines einst ganzen Lebensmittels ist es in der Regel aber. Mit Hanfprotein verhält es sich anders. Als Nebenprodukt nach der Hanfölpressung wird der überbleibende Presskuchen ohne Einwirkung von Hitze oder Chemie lediglich mechanisch gemahlen und gesiebt. Sämtliche Vitamine und Mineralstoffe der wertvollen Hanfsamen bleiben erhalten.

Hanfprotein ist also nicht weniger als der entölte, fein vermahlene Hanfsamen, und zwar in der Regel in Rohkostqualität. Viel näher kann ein Nahrungsergänzungsprodukt einem Lebensmittel nicht kommen. Stehe ich als gesundheitsbewusster Kraftsportler nun vor der Wahl zwischen einem chemisch aufbereiteten, isolierten Wheyprotein oder einem schonend gepresst und gemahlenen Hanfprotein, wofür entscheide ich mich dann wohl besser?
Hanfprotein – Ein nahezu ideales Aminosäureprofil
Hanfprotein enthält tatsächlich alle für den Menschen essentiellen Aminosäuren, also all jene, die der Körper nicht selbst aufbauen kann und auf dessen Zufuhr er deshalb mittels Nahrung angewiesen ist. Der hohe Anteil an BCAAs (verzweigtkettigen Aminosäuren) macht das Hanfprotein dabei besonders potent für Muskelreparatur und Muskelaufbau.
Der besonders hohe Wert der Aminosäure L-Arginin beschert ihm zusätzlich den Ruf einer potenzsteigernden Wirkung. Pflanzlichen Eiweißpulvern wird ja gerne ein unvollständiges Aminosäureprofil und damit physiologische Minderwertigkeit nachgesagt, das Hanfprotein beweist das genaue Gegenteil und noch darüber hinaus. Es enthält nicht nur ein komplettes Profil, sondern auch noch in idealem Verhältnis zueinander. Es stellt dadurch Nahrungsprotein in sehr hoher bioverfügbarer Qualität dar.
Die richtigen Proteintypen für ein starkes Immunsystems
Weiters so besonders und wertvoll am Hanfprotein ist die Zusammensetzung seiner Proteintypen: Es besteht zu 35% aus Albumin und zu 65% aus Globulin Edestin. Das Albumin ähnelt sehr dem Protein des Eiklars, ist bekanntermaßen also besonders hochwertig weil leicht verdaulich und nebenbei noch eine wichtige Quelle für Antioxidantien.
Wesentlich interessanter ist aber der hohe Anteil an Globulin. Dieses stellt auch im menschlichen Körper die dritthäufigste Proteingruppe dar. Dort bildet es zum Beispiel wichtige Bestandteile eines starken Immunsystems, sorgt für reibungslosen Transport von Vitamin B12 und Eisen.
Die Liste der Aufgaben des Globulin im menschlichen Körper wäre lang und wohl auch etwas viel theoretische Biologie an dieser Stelle. Die physiologische Hochwertigkeit des Hanfproteins ist jedenfalls einwandfrei belegt, es kann vom Körper sehr schnell und reibungslos zu eigenem Protein umgebaut werden und durch die hohe Ähnlichkeit des Hanfproteins mit körpereigenem Protein entstehen dabei kaum säurehaltige Abbauprodukte von nicht verwertbaren Proteinen. Leber, Nieren und schlussendlich das Blutbild werden es euch danken.
Hanfprotein für „gesunden“ Muskelaufbau
Große Mengen Protein, vor allem tierisches Protein, sind nachgewiesenermaßen eine Belastung für Körper und Organismus. In jungen Jahren funktionieren Verdauungs- und Entgiftungsorgane meist noch ganz manierlich, lange Zeit ist die zusätzliche Herausforderung durch hoch prozentige, hoch verarbeitete Proteinpulver kein Problem.
Die Muskeln glänzen in der Sonne und ziehen die gewünschten Blicke auf sich. Eine wundervolle Sache und auf jeden Fall erstrebenswert. Doch sind dicke Muskeln es wert, dafür seine langfristige Gesundheit zu riskieren? Auf keinen Fall. Ist ein Risiko dabei überhaupt notwendig? Auch auf keinen Fall.
Zunächst ist der tatsächliche Bedarf an Protein für sichtbaren Muskelaufbau nicht annähernd so hoch wie die Werbemaschinerie es uns weiß machen will. 1 bis 1,5 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht sind dazu mehr als ausreichend, 2 Gramm und mehr belasten bereits mehr als sie nutzen. Tassenweise Proteinpulver oder massenhaft Steak und Rührei sind daher bestenfalls überflüssig, schlechtesten falls schädlich und schon gar nicht notwendig. Hanfprotein ist hier der perfekte Kompromiss zwischen oder besser gesagt die perfekte Symbiose von Muskelmasse und Gesundheit.
Ein trainierter, ästhetisch ansprechender Körper ist natürlich was schönes und entsteht nicht von allein. Ich schäme mich nicht es zu sagen, auch ich möchte einen Sixpack, und zwar einen der am Strand für bewundernde Blicke sorgt. Würde ich dafür meine Gesundheit riskieren, heute nicht mehr. Und dank Hanfprotein, müssen wir das auch nicht. Alles über Muskelaufbau mit Hanfprotein findet Ihr hier.
Hanf – Der König der pflanzlichen Proteine

Die zum Beispiel beliebteste pflanzliche Proteinquelle, die Sojabohne, enthält sog. Trypsininhibitoren. Diese mögen in einem Sojaproteinisolat nicht mehr oder kaum noch vorkommen, deshalb ist es aber auch bereits ein Isolat und weit entfernt davon ein Nahrungsmittel zu sein. Obwohl Hanfprotein eher ganzes Lebensmittel ist als Proteinisolat, enthält es diese Trypsininhibitoren nicht.
Trypsin ist ein Verdauungsenzym, das Proteine im Dünndarm verdaut. Inhibitoren hemmen es. Hanfprotein vereint hier damit die Vorteile sowohl eines Proteinisolats als auch die eines Lebensmittels. Es bietet hochwertiges Protein in großer Menge in sehr guter Bioverfügbarkeit und vermeidet gleichzeitig eventuelle Nachteile oder Spätfolgen durch die Einnahme eines Isolats. Mir persönlich fällt da die Wahl für mein Proteinpulver sehr einfach.
Blähungen oder Verdauungsbeschwerden – nicht mit Hanfprotein
Spezifische, individuelle, äußerst seltene Reaktionen auf Hanfprotein und einzelne Inhaltsstoffe darin mögen sicherlich vorkommen. Bisher ist zwar nichts derart bekannt, grundsätzlich ausschließen kann man es dennoch nicht. Kein Produkt oder Lebensmittel ist perfekt.
In Sachen massentauglicher Verträglichkeit und Verdaulichkeit rangiert Proteinpulver aus Hanf aber an der Spitze. Dies mag einerseits an der erwähnten, nahezu idealen Zusammensetzung der Proteingruppen und Aminosäuren liegen, zusätzlich ist der Hanfsamen aber frei von sog. Oligosacchariden.
Vor allem Menschen mit empfindlicher Reaktion auf Fruktose werden das Hanfprotein daher zu schätzen wissen. Kaum jemand hat heute noch eine wirklich gesunde Darmflora. Blähungen, Durchfall und Co. zählen zu häufigen Nebenwirkungen vieler Eiweißpräparate. Ich will nicht so weit gehen, dem Hanfprotein regenerierende Eigenschaften auf Darmflora und Verdauung zuzuschreiben. Es unterstützt dabei aber immerhin indem es weder Beschwerden noch Verschlechterung verursacht. Der Darm ist schließlich das zweite Gehirn. Wir geben also besser Acht darauf.
Hanfprotein – Der Technik voraus
Hersteller investieren Unsummen in die Entwicklung der idealen Formel für deren Eiweißpulver. Jenes Vitamin, jener Mineralstoffkomplex, dieses Verdauungsenzym, zusätzlich noch Ballaststoffe. Isolierte Proteine verursachten bereits mehr als einmal Darmvergiftungen aufgrund des Fehlens der natürlich im Lebensmittel vorkommenden Begleitstoffe.
Die Reaktion der Fitnessindustrie darauf? Sie setzt den isolierten Proteinen Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, Ballaststoffe und und und aus meist künstlich synthetisierter Quelle wieder zu. Eine Verbesserung? Gewiss. Eine sinnvolle Lösung? Fragwürdig. Langfristig gesund? Aktuell kaum zu beantworten. Der Endkundenpreis? Weitgehend unzumutbar.
Gesund und dabei noch sehr preisgünstig

Muskelaufbau muss weder teuer noch ein Spiel mit der eigenen Gesundheit sein. Proteinpulver mit komplexen Formeln und endlosen Zutatenlisten kosten nicht selten 50 Euro und mehr per Kilogramm.
Hanfprotein erscheint da nahezu als Schnäppchen. Dabei verhält es sich gegenüber den meisten Proteinpräparaten in etwa wie ein Apfel gegenüber Vitaminsoda. Der Apfel sowie das Hanfprotein sind (nahezu) komplette Lebensmittel, von unserem Organismus im Laufe von Millionen von Jahren selektiert, vollkommen in Mikro- und Makronährstoffkomposition. Dem hat selbst moderne Technik nichts entgegen zu setzen. Wieso also das aktuell Bestmögliche verändern? Vermutlich weil sich damit nur begrenzt Geld verdienen lässt.
Hauptbestandteil von Vitaminsoda ist isolierter Zucker, Hauptbestandteil technologisch entwickelten Eiweißpulvers ist isoliertes Protein. Durch Zugabe von Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, Ballaststoffen etc. versucht man dann, aus isolierten Nährstoffen ein vermeintlich gesundes Fitness- Health- oder Lifestyleprodukt zu basteln und an gesundheitsbewusste, aber tendenziell leider eher naive Kunden, teuer zu verkaufen.
Habe ich in Sachen Lebensmittel die Wahl, und die hat man meist, greife ich immer zum Produkt mit der geringsten Zutatenliste und der geringsten Verarbeitung.
Studien vs. Hausverstand
In Sachen Protein fällt auch aus dieser Perspektive die Wahl sehr leicht, und zwar auf Produkte wie Hanfprotein. Brieftasche und Gesundheit werden es einem danken. Hanfprotein ist ein junges Produkt, Erfahrungsberichte und Studien sind zwar bereits vorhanden, aber vergleichsweise rar. Bisherige Ergebnisse stimmen immerhin durchwegs positiv.
Ich persönlich bin in Sachen Nahrungsergänzung gerne auf der sicheren Seite und verlasse mich dabei weitestgehend auf den Hausverstand. Ich brauche keine Studien oder 500 Seiten Erfahrungsberichte, um zu wissen, dass ein Apfel gesund ist. Die Evolution hat dies bereits eindeutig belegt. Mit Hanfsamen oder eben Hanfprotein verhält es sich ähnlich.
Studien sollen die Nützlichkeit, aber vor allem die Sicherheit von Nahrungsmitteln belegen. Kommerzielles Interesse ist an Ergebnis und Interpretation dabei leider häufig mindestens so beteiligt wie Daten und Fakten. Wem wollt ihr vertrauen wenn es um Gesundheit und damit um die Qualität eures einzigen Lebens geht, dem vermeintlich unbestechlichen Labor von nebenan, oder eurem Hausverstand?
Hanfprotein – Herz und Gehirn zuliebe

Hanfsamen bestehen wie die meisten Samen großteils aus Fett, hauptsächlich aus den essentiellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega 3 und 6. Und zwar nebenbei noch in einem für den menschlichen Körper idealen Verhältnis von 1 zu 3. Hanfprotein besteht zwar aus entölten Hanfsamen, je nach Samen und Verarbeitung verbleibt aber ein Restanteil zwischen 8 und 12 Prozent Öl im Protein.
Hanfprotein kann somit einen wertvollen Beitrag für einen gesunden Fettsäurehaushalt liefern. Das ideale Fettsäuremuster schützt aufgrund seiner cholesterinsenkenden Wirkung nicht nur Herz, sondern hemmt auch die zelltoxischen Wirkungen der alzheimertypischen Ablagerungen im Gehirn.
Wissenschaftler schließen daraus, dass Hanfmahlzeiten daher ideal sind für die Behandlung von Herz- als auch Hirnkrankheiten. Welcher Hersteller kann das von seinem Whey- oder Kaseinprotein schon behaupten?
Ich will an dieser Stelle aber erwähnen, dass Hanfprotein unter den Hanfprodukten zu diesem Zweck zwar einen guten, aber nicht den besten Beitrag liefert. Hanföl wäre hier meine erste Wahl, geschälte Hanfsamen die zweite. Weiters sei erwähnt, dass Omega 3 und 6 Fettsäuren weder hitzestabil, noch unbegrenzt haltbar sein.
Als Backzutat oder zur Krisenvorsorge eignen sich Hanfprotein oder Hanfmehl meiner Meinung nach daher nur bedingt. Will man diesen äußerst wertvollen gesundheitlichen Aspekt genießen, dann bitte die Lagerung im Kühlen und Trockenen ernst nehmen.
Hanfprotein – Ein Eiweißpulver mit natürlichen Mikronährstoffen
Neben all den bisher erwähnten Inhaltsstoffen und Vorzügen liefert Hanfprotein auch noch eine beträchtliche Menge Vitamine und Mineralstoffe, vor allem der häufig knappen Mineralstoffe Eisen, Zink und Magnesium.
Dem Mineralstoffkomplex in Hanfsamen und somit auch im Hanfprotein wurde sogar eine Testosteron-erhöhende Wirkung nachgewiesen. Dies verdanken wir dem hohen Vorkommen der sog. Asparaginsäure in Verbindung mit dem hohen Anteil an Magnesium. Eine gesunde Menge natürlicher Ballaststoffe umschmeicheln zusätzlich die Verdauung.
Abnehmen – schneller mit Hanfprotein
Klingt merkwürdig wenn von Protein zum Muskelaufbau die Rede ist, die Nährstoffkombination in Hanfsamen sorgt aber für schnelleres Sättigungsgefühl, steigert den Stoffwechsel und verringert Heißhunger auf Süßes. Der Motivation zum Training oder körperlichen Aktivität ist dies sicherlich nicht abträglich.
Sinnvolles Abnehmen bezieht sich außerdem nicht lediglich aufs Gewicht, sondern auf den Körperfettanteil. Dieser lässt sich am besten mit Krafttraining, leichter Reduktion der Kalorien und leichter Erhöhung des Proteinanteils erreichen. Ein gut verwertbares, gut verdauliches, gesundes Proteinpulver wie Hanfprotein verstärkt den Abnehmerfolg daher ideal.
Hanfprotein – Das hypoallergene Eiweißpulver
Politisch konservativ eingestellte Gemüter klammern sich an jeden noch so kleinen Grashalm wenn es darum geht, Argumente gegen die Nutzung von Hanf vorzubringen. Dabei zeigen sie auch immer wieder mal gerne mit dem Finger auf Kiffer mit roten Augen oder allergischen Reaktionen auf das Suchtmittel aus THC-haltigen Blüten. Eine klare Differenzierung zwischen Nutzhanf und potenten weiblichen Pflanzen unter Kunstlicht fehlt dabei meist.
Tatsächlich sieht es so aus, dass sowohl Gluten, Milch, Ei, Soja, Lupinen- oder Nussallergiker in Hanfsamen oder Hanfprotein eine fast immer sehr gut verträgliche Alternative finden. Kaum jemand reagierte je allergisch auf den Konsum von Hanfprodukten als Nahrungsmittel. Welches andere Proteinpulver kann das von sich behaupten?
Ist Hanfmehl das gleiche wie Hanfprotein?
Nein! Diese Frage ist häufig gestellt, scheint Google im deutschen Sprachraum aber zu überfordern. Zum Glück weiß man im englischsprachigen Raum mehr. Immerhin ist Hanfprotein im Schnitt um etwa 40% teurer als das Mehl. Und das hat seinen Grund.
Hanfprotein wird feiner gemahlen und vor allem feiner gesiebt als das Mehl. Dadurch entsteht ein feineres Pulver mit geringerem Ballaststoffanteil, wodurch wiederum der relative Proteinanteil steigt. Die Werte variieren von Produkt zu Produkt.
Ich habe bereits viele Hanfproteine und Hanfmehle gesehen und probiert. Zwischen 2 Produkten, egal ob Mehl oder Protein, bestehen fast immer geringe Unterschiede in Farbe und Feinheit. Proteine sind im Schnitt feiner. Tendenziell kosten Hanfproteine mit geringerem Ballaststoffanteil und höherem Proteinanteil auch etwas mehr. Ich persönlich lege großen Wert auf Feinheit und auch den höheren Proteinanteil, zahle daher gerne etwas mehr.
Der Ballaststoffanteil variiert bei den verschiedenen Anbietern zwischen 7 und 25 Gramm pro 100 Gramm. Ballaststoffe sind natürlich sehr wichtig und wertvoll für die Verdauung, ein zu viel des Guten kann aber auch mal zu Verstopfung führen. Eine ausgewogene Ernährung enthält in der Regel bereits ausreichend Ballaststoffe. Ein weiterer Grund vom Hanfmehl zum hochwertigen Hanfprotein zu wechseln.
Ich verwende zur Zeit das biologische Protein von Sevenhills mit 19 Gramm Ballaststoffen, werde demnächst aber mal das von EatHonest mit weniger als 7 Gramm probieren.
Hanfprotein fürs Klima und die Umwelt
Jeder Proteinshake mit pflanzlichem Protein statt Whey, Kasein oder Eialbumin stellt einen kleinen Triumph für Klima und Umwelt dar. Es dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass tierische Nahrungsmittel Klima- und Umweltsünder Nummer 1 sind.
Auf Soja- Erbsen- oder Lupinenprotein reagieren leider viele Menschen allergisch oder mit Blähungen, verständlich dass man dann wieder umsteigt auf besser verträgliches tierisches Protein. Hanfprotein ist da wie erwähnt eine geniale Alternative.
Ich werde jetzt keine Details über die enorme Ineffizienz, Grausamkeit oder die fatalen Folgen für Klima und Umwelt durch die Tierindustrie anführen. Das könnte den Eindruck erwecken, ihr sollt auf Fortschritt im Muskelaufbau zugunsten von Tierwohl, Klima oder Umwelt verzichten. Das will ich keinesfalls. Ich würde es allerdings wahnsinnig gerne sehen, dass Sportler ihre Performance und Kraft nicht mehr nur kurzfristig und auf Kosten der eigenen Gesundheit und Brieftasche erhöhen, sondern zu einer nachhaltigen, gesunden, leistbaren und insgesamt höherwertigen Alternative greifen, das Hanfprotein.
Und wie verwende ich Hanfprotein nun?

Generell hätte ich gesagt, es eignet sich besser als Zutat oder Ergänzung zu Süßem als zu Herzhaftem. Für die weniger Kreativen da draußen hier ein paar Anregungen:
Wie auf den meisten Produktverpackungen beschrieben, einfach in Flüssigkeit einrühren: Ist eine Flüssigkeit trinkbar, ist sie theoretisch dafür geeignet. Geschmacklich ansprechende Ergebnisse erreicht man mit Hafer- Dinkel- Hirse- oder Reismilch. Säfte eignen sich geschmacklich meiner Meinung nach weniger. Mit Mandel- oder Sojamilch wird’s auch nicht unbedingt lecker. Die Löslichkeit beim Einrühren würde ich als mittel bis gut beschreiben. Ein Schneebesen oder besser noch ein Mixer machens allerdings besser.
In Smoothies: Hier lautet meine Empfehlung ganz klar: mit Banane(n). Ihr könnt es natürlich in jeden Smoothie mixen, mit Bananen ist es geschmacklich aber ein Bringer. Schnelles Rezept: 1 große oder 2 kleine Bananen, 1 Hand voll Spinat, 1 TL Hanfsamen, 1 EL Hanfprotein, wers süßer mag noch 1-2 Datteln.
In den Brei: Passt in jeden Getreideflockenbrei, ob mit Kakao und Zimt oder Heidelbeeren und Rosinen, das Hanfprotein verbessert Geschmack und Nährwert.
Ins Joghurt: Auch für die Low Carb Fraktion ist natürlich was dabei. Es muss auch nicht immer Kuh- oder Ziegenmilchjoghurt sein. Auch in Soja- Kokos- oder selbst gemachtem Nussjoghurt schmeckt es genial. Wer die volle Dröhnung Hanf will, macht sich einen Joghurt aus geschälten Hanfsamen und mischt das Protein drunter.
In Backwaren: In Kuchen und Gebäck kann man den Mehlanteil zu einem gewissen Grad mit Hanfprotein ersetzen. Bei 10% bleibt der Teig noch gut formbar. Ich habe auch schon Kuchen mit fast ausschließlich Hanfprotein gemacht, aus dem Ausrollen wurde dann aber ein geduldiges Ausstreichen. Schmeckt in Süßem wie gesagt besser als in Herzhaftem. Ich betrachte diese Variante wie vorhin erwähnt aber als die ungünstigste. Die Hitze zerstört leider die guten Omega 3 – und 6 Fette sowie viele der Vitamine und Mineralstoffe. Das ist kein Drama, aber wahnsinnig schade. Viele Lebensmittel sind erhitzt wertvoller als roh, Hanfsamen gehören eindeutig nicht dazu.
Für konkretere Anweisungen und Vorschläge verweise ich euch gerne auf den Artikel „Rezepte mit Hanfprotein“.
Mit Hanf in eine bessere Zukunft
Hanf ist eine faszinierende, äußerst vielfältige Pflanze. Und dabei ist der Nahrungsmittelbereich nur ein kleiner Teil davon. Nicht um sonst wird Hanf mit großer Dankbarkeit seit Jahrtausenden von verschiedensten Kulturen dieser Welt genutzt und geschätzt.
Mit modernen Verarbeitungsmethoden wäre Sie ein effektiverer und ressourcenschonenderer Ersatz sowohl für Baumwolle als auch für Glaswolle (Dämmstoff). Wenn konservativ eingestellte Gemüter euch vor potentiell berauschenden Gefahren des Nutzhanfs warnen, betrachtet dies lediglich als Armutszeugnis einer lernunwilligen, korrupten Politik.
THC-haltige Blüten weiblicher Hanfpflanzen sind tatsächlich der geringste Nutzen, den uns diese wundervolle Pflanze bietet. Auch nicht im medizinischen Bereich. Den größten medizinischen Nutzen bietet nicht das THC (Tetrahydrocannabinol), sondern CBD (Cannabidiol). Meine Schwester Martina erläutert und erklärt den unglaublichen Nutzen dieses Wirkstoffs eindrucksvoll in vielen Beiträgen hier auf Vitahanf.
Gesundheit ist wie erwähnt ein ganzheitliches Konzept. Sowohl Ernährung, Umwelt als auch Medizin spielen dabei eine bedeutende Rolle. Und Hanf hätte das Potential, alle 3 dieser Bereiche auf revolutionäre Art zu verbessern.
Mein Favorit unter Hanfproteinen, aus heimischem Anbau
Bei der Auswahl eines Proteinpulvers stellen sich wichtige Fragen. Die Kriterien sind allerdings einfach, erfahrt mehr darüber auf unserer Empfehlungsseite.