Bei meinem letzten Besuch im örtlichen Growshop beschrieb mir der Verkäufer ihre neuen Stecklinge, aus einer Züchtung mit extra hohem CBD- und extra niedrigem THC-Gehalt. Eine tolle Sache für viele Menschen. € 11,99- soll einer kosten.

Wie billig oder teuer ist das? Ist so ein Steckling schwer zu machen? Ist das legal? Gemessen an der Menge CBD-Gras, die schon ein einzelner Steckling hervorbringen kann, und vor allem gemessen am therapeutischen Potenzial, ist es wahrlich ein Schnäppchen. Gemessen am Aufwand, einen Steckling zu schneiden und zu bewurzeln, ist es aber Wucher. Und das sage ich als passionierter und erfahrener Hanfbauer. Stecklinge von Hanfpflanzen sind nicht schwer zu machen, kein grüner Daumen notwendig. Ob legal oder nicht hängt von Eurem Aufenthaltsort ab, Österreich und Schweiz lassen Hanfpflanzen zur Zierde zu, Deutschland nicht.

Wer ernsthaft mit dem Gedanken einer eigenen Stecklingszucht spielt, sei es für regelmäßige Selbstversorgung oder für ein kleines (legales) Nebenbusiness mit dem Verkauf von Stecklingen, findet in den folgenden Ausführung alles und noch etwas mehr das Ihr dafür braucht.

Kurz zur rechtlichen Lage

In Österreich und der Schweiz könnt Ihr Euch eine Hanfpflanze auch auf die Terrasse stellen. So lange sie nicht blüht, können Eure konservativen Nachbarn sich aufregen so viel sie wollen. Heikel wird es erst bei Entwicklung der Blüten. Ich würde auf den Ärger aber verzichten und eine gewisse Diskretion bewahren. In Deutschland ist der Privatbesitz von Hanfpflanzen generell verboten. Mit dem richtigen Samen könntet Ihr in Österreich und der Schweiz theoretisch auch eine Hanfpflanze legal blühen lassen. Allerdings werden entsprechend gezüchtete CBD-Samen (also mit weniger als 0,2 % THC, 1 % in der Schweiz) mit großer Zurückhaltung verbreitet.

Es sind inzwischen einige Samen erhältlich, aus denen Pflanzen mit THC-Gehalten unter 1 % wachsen, ich würde es aber selbst in der Schweiz nicht darauf ankommen lassen. Abweichungen sind häufig und das Risiko für Probleme überflüssig. Geht Eurem Hobby besser diskret und zufrieden in Euren eigenen 4 Wänden nach. In Österreich und der Schweiz könnt Ihr Stecklinge machen so viel Ihr wollt, egal von welcher Sorte, mit entsprechendem Gewerbeschein dann sogar legal verkaufen. Mit einer eigenen Selbstversorgung verstößt Ihr im gesamten deutschsprachigen Raum höchstwahrscheinlich, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, gegen das Gesetz.

Weder in Deutschland, Österreich, noch der Schweiz würde ich meine blühenden Hanfpflanzen einem Polizisten vorführen, egal aus welchem Samen. Nebenbei geht es beim Wirkstoff CBD um medizinische und therapeutische Wirkung, und diese ist nachweislich wesentlich höher in ausgeglichenerem Verhältnis zu THC. Ich habe daher nicht im Geringsten ein schlechtes Gewissen, Euch auch Samen mit einigen Prozentpunkten THC zu empfehlen. Damit hätten Leidensgeplagte die beste Medizin, verstoßen aber gegen das Gesetz. Ich formuliere die Situation daher mal so: Polizisten, die bei kleiner Selbstversorgung fragwürdige Gesetze stupide anwenden, sind denkfaule Befehlsbefolger, denen Autoritätshörigkeit wichtiger ist als das Wohl ihrer Mitmenschen.

An wen wendet sich dieser Guide?

Schmerzgeplagter Mann, der die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.
CBD kann Schmerzpatienten schonend helfen.

Primär wie gesagt an Menschen, die trotz medizinischen Bedarfs mit den hohen Kosten von CBD-Produkten zu kämpfen haben. Sie haben mein tiefstes Mitgefühl. Auf wen das nicht zutrifft, der findet CBD Gras von hoher Qualität zum vernünftigen Preis auch in Online-Shops. Ein legales Business mit dem Verkauf von Hanfstecklingen wäre auch interessant und entspräche sicherlich dem Zeitgeist :). Natürlich eignen sich die Anleitungen auch für kostenbewusste Kiffer und Personen mit kommerziellen Ambitionen. Ich rate jedoch entschieden davon ab, illegale Hanfprodukte als Karrieremittelpunkt oder zur regelmäßigen Berauschung zu verwenden. In beiden Bereichen gibt es wesentlich bessere Alternativen.

Wer sich Sorgen bezüglich der Anschaffung bzw. des Postwegs der Samen und des Equipments macht, den kann ich beruhigen. Ihr kauft vollkommen legal ein und der Postweg unterliegt dem Briefgeheimnis. Der Beamte, der sich illegal Zugang zu Bestellungen verschafft und deshalb einen Mini-Homegrow aushebt, macht sich nicht nur zum Gespött sondern auch etwa 10 mal so strafbar wie der/die vermeintliche Verbrecher(in) selbst.

Sind alle Hanfsorten zur Mutterpflanze geeignet?

Nein! Aber die meisten. Die einzigen Züchtungen, die nicht geeignet sind, sind Hybride mit der Cannabis ruderalis, besser bekannt als Automatik- oder Autoflower Sorten. Details, Möglichkeiten, Vorzüge und Anleitung zum Anbau solcher trotzdem wunderbaren Sorten, und auch warum sie nicht als Mutterpflanze geeignet sind, findet Ihr in diesem Guide. Alle anderen Hanfsamen, selbst ungeschälter, keimfähiger Speisehanf, sind theoretisch geeignet. Das soll natürlich keine Empfehlung sein. Wenn wir schon mit einem gewissen Aufwand eine Mutterpflanze kultivieren, dann so potent und ausgewählt wie möglich. Ihr trefft hier immerhin eine Entscheidung für die Zukunft.

Vorteile einer Mutterpflanze

  • Zunächst mal fallen die Kosten für immer wieder neue Samen weg. Je nach Sorte und Menge an Pflanzen sind das pro Grow schon mal 50 bis 80 Euro.
  • Mehr Pflanzen: Generell produziert der Hauptstamm einer Hanfpflanze die größten Blüten. 9 kleinere Pflanzen produzieren bei gleichem Licht und Platz in der Regel also mehr als 4 größere. 16 wären noch effizienter und so weiter.
  • Kürzere Wuchszeiten: 9 kleinere Pflanzen müssen nicht so lange wachsen wie 4 größere. Das bedeutet Ersparnis an Zeit und natürlich Energie (Licht, Wind, Luftumwälzung, Wasser, Dünger), also bares Geld.
  • Die Mutterpflanze kultiviert Ihr wenn erwünscht aus einem ausgewählten Sämling. Das heißt Ihr verwendet künftig nur noch genetische Klone erster Generation der stärksten von vielen Pflanzen. Das kann schon mal ein plus von 50 % oder mehr an Ergebnissen bedeuten.

Der richtige Samen für die Mutterpflanze

Es gibt inzwischen viele Samenbanken und eine Unmenge an verschiedenen Sorten. Für sehr hohe CBD-Gehalte wäre eine geeignete z. B. die Dinamed CBD. Eine ausgeglichenere Sorte in Sachen CBD zu THC wäre z. B. die Amnesia CBD. Ich empfehle Euch „feminisierte“ Samen. Nur weibliche Cannabispflanzen produzieren Blüten samt CBD und THC. Bei (günstigeren) regulären Samen (also nicht feminisiert) müsst Ihr nach einigen Wochen mit Lupe nach kleinen Fäden und/oder Schwängeln Ausschau halten, klingt zwar lustig, ist aber zeit- und nervenaufreibend. 

Auswahl der Mutterpflanze

In meinem Guide zur vollständigen Indoor Selbstversorgung habe ich das grobe Szenario zur Auswahl einer guten Mutterpflanze in etwa so beschrieben:

  • Kauft 5 oder mehr feminisierte Hanfsamen einer ausgewählten Sorte.
  • Bringt die Samen zum Keimen, hegt und pflegt die Kleinen, und aus der sich am stärksten entwickelnden Pflanze macht Ihr Eure zukünftige Mutterpflanze. Meiner Erfahrung nach bringen diese Pflanzen später auch die besseren Ergebnisse.
  • Dadurch trefft Ihr so früh wie möglich eine qualitative Auswahl, die Euch zukünftig leicht bis zu 50 % mehr an Ergebnissen liefern wird.

Natürlich reiche theoretisch ein einziger Samen. Bei der Entscheidung für eine Mutterpflanze, deren genetische Klone später zur Selbstversorgung oder als Teil eines (legalen) Einkommens dienen sollen, drängt sich eine sorgfältigere Auswahl aber mehr als auf. Jemand mit ernsthafen Ambitionen folgt daher bitte mindestens den eben genannten Kriterien. Wer das Potenzial der zukünftigen Mutter optimieren will, hat noch weitere Möglichkeiten:

  • Mehr Samen: Die stärkste Pflanze aus 10 Samen ist vermutlich noch mal um einige Prozentpunkte besser als die stärkste aus 5 Samen.
  • Mehrere Mutterpflanzen zum Test: Die stärkste und kräftigste Pflanze entwickelt tendenziell zwar die größten und schwersten Blüten, aber keine Regel ohne Ausnahme. Ich hatte schon Fälle, in denen eine unscheinbare Pflanze aus dem einstigen Mittelfeld, in der Blütephase plötzlich die Führung übernahm. Wie wäre also das Vorgehen? Macht aus allen Samen (bis auf vielleicht den schwächste(n)) Mutterpflanzen. Kultiviert sie wie nachfolgend gleich beschrieben und schneidet ebenfalls wie gleich beschrieben jeweils den Hauptstamm. Aus den Schnitten entstehen Eure ersten Stecklinge. Bewurzelt diese, schickt sie frühest möglich in die Blüte und lasst die einzelnen Pflanzen mit ihren Ergebnissen für sich sprechen. Dies erfordert natürlich einige Wochen und Monate mehr Zeit, mehr Sorgfalt und Genauigkeit, dafür habt Ihr am Ende aber mit ziemlicher Sicherheit eine hervorragende Ausgangsgenetik für Eure Stecklingszucht. Nebenbei entstehen im Rahmen der Testreihen bereits verwendbare Ergebnisse, eine Zeit der Selektion mit Zwischenversorgung sozusagen :).
  • Reguläre Samen: So mancher Hardliner unter den Hanfbauern ist davon überzeugt, dass reguläre Samen (also nicht femisiert), den feminisierten überlegen sind. Ich kann das leider weder klar bestätigen noch dementieren. Wer zum Zwecke maximaler Leistung aber sicher gehen will, kauft statt feminisierten, reguläre Samen. Die sind zumindest günstiger. Einige Wochen nach der Aussaat müsst Ihr dann halt die Männchen aussortieren. Dafür haltet Ihr bei den Weibchen dann mit der Lupe Ausschau nach kleinen Fäden an den Blattansätzen. Eine eigene, detaillierte, bebilderte Anleitung dazu kann ich Euch leider nicht bieten. Zum Glück ist das Internet aber sehr freigibig, daher verweise ich Euch zunächst mal auf die erste Abbildung in diesem Beitrag. Nach einigen Wochen erkennt Ihr bei den weiblichen Pflanzen die kleinen weißen Fäden wie auf der Abbildung links. Neben dem Aufwand der Auswahl und der eventuellen Unsicherheit ist bei regulären Samen die zusätzliche Zeit aber ein weiterer Nachteil. Eindeutige Geschlechtsmerkmale erkennt Ihr leider erst ab einer bestimmten Größe. Plant bei der Selektion daher zusätzlich 2 bis 4 Wochen ein.

Wer keinen hohen Bedarf nach Optimierung und wenig Geduld für eine gewisse Sorgfalt hat, sondern lediglich möglichst günstig eine Mutterpflanze aufbauen und schnell eigene Stecklinge schneiden und bewurzeln will, besorgt sich nur einen einzelnen feminisierten Samen einer ausgewählten Sorte. Mit etwas Glück erwischt Ihr einen überdurchschnittlich potenten Samen mit hoher Leistung, höchstwahrscheinlich einen durchschnittlichen, es kann aber leider auch ein weniger guter sein.

Warum kein Steckling zur Mutterpflanze?

Ein Steckling wäre definitiv die unkomplizierteste und schnellste Variante. Es gibt aber gewichtige Gründe dagegen:

  • Man kann nicht vollkommen sicher sein, dass die junge Pflanze immer konstante Lichtzyklen hatte, was Stress und eine geschwächte Pflanze bedeuten könnte.
  • Der Transport des Stecklings stört ebenfalls meist dessen Lichtzyklus, setzt also sowohl Pflanze als auch Mensch Stress aus (eine Schachtel mit einer Hanfpflanze im Kofferraum macht eine Fahrt nicht gerade angenehmer).
  • Ein Steckling ist häufig eine Pflanze aus dritter, vierter oder noch späterer Generation. Soll bedeuten, die teuer gekaufte Pflanze ist unter Umständen also schon der Steckling eines Stecklings eines Stecklings eines Stecklings. Die Kopie einer Kopie einer Kopie einer Kopie ist nicht mehr so gut oder potent wie das Original. Die Gefahr besteht beim Samen nicht.

Habt Ihr wirklich eine äußerst zuverlässige Quelle für einen Steckling aus erster Generation einer gut selektierten Mutterpflanze, dann schlagt zu. Eure eigenen Stecklinge wären dann immerhin gut selektierte Pflanzen zweiter Generation. Ohne eine solche Sicherheit rate ich Euch aber definitiv zum Samen.

Equipment für die eigene Hanf-Stecklingszucht

Für umfangreichere oder auch nur minimale Selektion braucht Ihr natürlich mehr Platz, mehr Licht, mehr von so ziemlich allem. Die Anschaffungskosten können da zu Beginn schon mal abschrecken. Ich werde Euch daher eine detaillierte Anleitung fürs absolute Minimum erarbeiten. Ein Samen, ein Topf, ein Zelt, eine Lampe, erst mal nur das Notwendigste. Wer selektieren will, besorgt sich entsprechende Posten ganz einfach in größerer oder mehrfacher Ausführung.

Behausung

Die zukünftige Mutter will zunächst irgendwo untergebracht werden. Ihr könnt dafür natürlich gern Euer handwerkliches Geschick einsetzen, aber es gibt für sehr wenig Geld sehr gute Behausungen auf Amazon. Die bieten alle Anschlüsse, sind lichtdicht und im Gebrauch sehr komfortabel. Bedingungen, die ein Eigenbau selten alle erfüllt, glaubt mir :). Ich verlinke hier bewusst die Variante mit 160 statt 120 cm Höhe. Der Grund: 160 cm bieten später Platz für 2 Ebenen. Am Boden steht dann die Mutterpflanze, auf der Ebene darüber die Anzuchtbox mit den Stecklingen.

Beleuchtung

In Sachen Beleuchtung gibt es viele Möglichkeiten für die ersten Lebenstage- und Wochen von jungen Hanfpflanzen und Mutterpflanzen. Von allen Leuchtmitteln, die ich ausprobiert habe, ist eine gute alte Leuchtstoffröhre der Type 840 aber eine der stabilsten, einfachsten und günstigsten. Für die Mutterpflanze empfiehlt sich die Ausführung in Ringform. Amazon bietet hier einige Varianten. Ich empfehle Euch dafür dennoch den nächsten Baumarkt. Wenn Ihr mit sowas absolut keine Erfahrung habt, lasst Euch dort am besten auch die Installation bzw. den Anschluss erklären.

Mit anderen Leuchtmitteln haben sich meine Pflanzen meist nicht richtig wohl gefühlt, hatten verhaltenen oder seltsamen Wuchs, deshalb lautet meine Empfehlung sowohl für die Anfangsphase, für die Mutterpflanze als auch für Stecklinge immer noch eine LSR Type 840. Egal welcher Hersteller, auf die Lichtfarbe „840“ kommt es an. Zur Aufhängung könnt Ihr natürlich billiges Garn oder herumliegende Schnüre verwenden. Ich verspreche aber, dass sich die paar Euro für eine solche Kette und solche Haken vielfach auszahlen. Damit lässt sich die Höhe bequem einstellen, Ihr habt kein lästiges, ungenaues, zeitaufwändiges Geknote und vor allem, es hält.

Anzuchttöpfchen

Ein kleines Töpfchen, eine kleine Tasse, ein kleines Glas oder ein sehr kleines Tuppergeschirr. Mir fällt kein Haushalt ein, in dem nicht irgendwas geeignetes rumliegen oder rumstehen würde. Zur besseren Veranschaulichung: Von so was ist die Rede, samt Untersetzer. Nehmt wenn möglich eher etwas Formbares aus Kunststoff als aus Glas oder Keramik. Das Umtopfen könnte sonst zur Prozedur werden. Besorgt davon gleich mehrere für die baldigen Stecklinge.

Noch komfortabler wäre es natürlich mit solchen Zellulose-Anzuchttöpfchen, da wachsen die Wurzeln durchs Material durch. Das stellt Ihr später dann einfach so wie es ist in den größeren Topf. Ich persönlich bin aber kein Fan davon. Man kann keinen Untersetzer verwenden und bei mir entstand auch mal Schimmel. Tipp: Wenn Ihr wirklich kein kleines Töpfchen rumliegen habt, auf Mülldeponien gibt’s Blumentöpfe zuhauf :).

Erde und Dünger

Zur Aussaat empfehle ich Euch die Compo Sana Qualitätsblumenerde. Eine klassische Aussaaterde aus dem Baumarkt oder gute Erde aus dem Wald funktionieren in der Regel auch. Ich hatte bisher allerdings die besten Keimraten mit der Compo Sana Qualitätsblumenerde. Diese funktioniert auch allein ganz gut für die gesamte Lebensdauer der Mutterpflanze als Hauptmedium. Zur Optimierung empfehle ich Euch später beim Umtopfen dennoch einen Mix aus der Compo Sana Erde mit der Erde eines professionellen Herstellers, der von BioBizz. Ich verlinke hier bewusst den Sack mit 50 anstatt die lediglich benötigten 20 Liter. Die 50 Liter kosten kaum 2,50 mehr. Außerdem bin ich guter Dinge dass Euch das Hobby Spaß machen wird :).

Die Compo Sana Erde enthält bereits eine gut funktionierende Wurzelstimulanz. Den einzigen Dünger den Ihr daher brauchen werdet, ist der Bio-Grow Dünger von BioBizz, passend zur Erde für ideale Ergebnisse.

Anzuchtbox

Für die ersten paar Tage braucht Ihr eine kleine wasserdichte Box oder Schachtel mit transparentem Deckel. Dies kann eine mit Folie ausgekleidete Schachtel sein oder eine Kunststoffbox von Ikea. Als transparenter Deckel funktioniert eine dünne Plastikfolie wie z. B. Frischhaltefolie oder Abdeckfolie zum Malen. Grund und Funktion dieser Box ist eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit in den ersten Lebenstagen des jungen Pflänzchens und später der Stecklinge.

Eigenschaften dieser Box:

  • Wasserdicht: damit der Boden mit Wasser bedeckt werden kann.
  • Mindestens doppelt (besser 3 oder 4 mal) so hoch wie die kleinen Töpfchen, damit die Pflanze nicht direkt nach der Keimung ansteht.
  • Transparenter Deckel, der sich abnehmen lässt. Dies kann wie gesagt auch nur eine Frischhaltefolie sein, die man auf einer Seite mit Klebeband befestigt und dann darüber legt.
  • 2 kleine Löcher (etwa 2 cm Durchmesser) auf gegenüberliegenden Seiten auf verschiedenen Höhen für leichten Luftaustausch.

Ich habe dafür einst eine herumliegende Plastikbox umfunktioniert, würde auf die professionelle Variante aber nicht mehr verzichten wollen. Ihr findet solche professionellen, praktischen und günstigen Anzuchtboxen auf Amazon. Vor allem im Rahmen einer Stecklingszucht werden sich diese 13 Euro als wertvolle Investition herausstellen :).

Blumentopf

Ich lege Euch sehr ans Herz, Ton statt Plastik zu verwenden. Die Wurzeln wachsen direkt und sehr dicht an den Innenseiten der Töpfe entlang. Bei gesunden Pflanzen ist der Wurzelballen bei der Ernte eher weiß als schwarz. Ich bin überzeugt, die Pflanzen nehmen Teile des Plastiks in sich auf. Tontöpfe verhalten sich zu Plastiktöpfen ähnlich wie Wasser in Glasflaschen gegenüber Wasser in Plastikflaschen. Habe ich die Wahl, nehme ich Glas.

Ein Tontopf in entsprechender Größe kostet schon mal 10 Euro aufwärts. 10 Liter sollten es schon mindestens sein, von einem solchen etwa ist die Rede. Im Idealfall habt Ihr etwas Geeignetes rumstehen. Zwecks Niedrighalten der Kosten empfehle ich Euch aber auch hier zunächst die örtliche Mülldeponie, dann den nächsten Flohmarkt. Wenn Ihr in einer Stadt wohnt unterschätzt auch Willhaben, Spock etc. nicht. Leute sind oft dankbar, wenn sie sich die Entsorgung sparen und verschenken so was meist.

Ventilator

Junge Hanfpflanzen, egal ob Stecklinge oder Sämlinge, wachsen wesentlich robuster mit Wind. Für kleine Grows, für Mutterpflanzen und Stecklinge bietet sich ein günstiger USB-Ventilator an. Die lassen sich stufenlos regulieren, das ist vor allem bei sehr jungen Pflanzen von Vorteil. Und ein altes USB-Ladegerät oder Adapter für den Dauerbetrieb liegt in fast jedem Haushalt irgendwo. Wind ist essentiell, bestellt den Ventilator also besser zu diesem Zeitpunkt noch vor der „Aussaat“.

Sonstiges

Eine kleine Gießkanne erleichtert und erfreut die Bewässerung enorm, zur Not funktioniert aber auch so ziemlich jedes wasserdichte Gefäß. Ein kleiner Wasserzerstäuber bzw. eine Sprühflasche sind in den ersten Tagen nach der Aussaat fast unabdingbar. Damit lässt sich der Erdbereich um den Samen ideal feucht halten. In Baumärkten gibt es solche meist um weniger als 2 Euro.

Zeitschaltuhren habe ich bisher auch immer aus dem Baumarkt verwendet. Kauft allerdings keine für weniger als 5 Euro, die haben bei mir schon mal versagt. Und das kann das gesamte Projekt vernichten. Jene zwischen 7 und 10 Euro haben bisher immer zuverlässig funktioniert. Ob elektronisch oder mechanisch ist dabei Geschmackssache. Ihr werdet höchstwahrscheinlich auch Verteiler und 1 oder 2 Verlängerungskabel brauchen. Was ich Euch außerdem unbedingt empfehle im Haus zu haben ist ein gutes Gewebeband. Sei es für Verkabelung, Befestigung oder auch mal zur Verdichtung.

Der Start

Stellt Euch zunächst bitte darauf ein, dass Ihr in den nächsten Tagen und Wochen eher keinen mehrtägigen Urlaub außer Haus machen werdet. Hanfpflänzchen schätzen in der Anfangsphase tägliche Pflege. Nun, die Growbox steht, die Leuchtstoffröhre ist installiert, starten wir!

Ein paar CBD Samen in der Hand eines Gärtners.
Die wertvollen Hanfsamen sind mit Sorgfalt handzuhaben.

Die Aussaat

  • Befüllt das Anzuchttöpfchen mit der Compo Sana Erde und drückt diese nur leicht nach unten, die jungen Wurzeln tun sich leichter in lockerem Erdwerk.
  • Legt den Samen vorsichtig in die Mitte des Töpfchens und drückt ihn leicht mit dem Finger in die Erde.
  • Streut gerade so viel Erde drüber, dass der Samen bedeckt ist.
  • Befeuchtet die Oberfläche mit einigen Sprühern aus dem Wasserzerstäuber. In den ersten Stunden öfters damit sich die generelle Feuchtigkeit der Erde gleich mal erhöht. „Gut feucht, aber nicht nass“ lautet die Devise.
  • Bedeckt den Boden der Anzuchtbox mit Wasser, zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
  • Stellt das Töpfchen samt Untersetzer in die Anzuchtbox (der Untersetzer ist wichtig, damit die Erde das Wasser auf dem Boden der Box nicht ansaugt).
  • Stellt die Anzuchtbox samt Töpfchen nun in die lichtdichte Growbox. Hanf ist ein Dunkelkeimer, lasst das Licht in den ersten 24 Stunden daher aus.
  • Junge Hanfpflanzen mögen auch keine kalte Erde, legt, wenn auf kühlem Untergrund, daher unter die Anzuchtbox eine Styroporplatte oder ähnliches Dämmmaterial. Ansonsten zumindest einen dickeren Karton.
  • Besprüht die Oberfläche ab nun 2 bis 3 mal am Tag mit der Sprühflasche. Wie gesagt, gut feucht, aber nicht nass.
  • Nach etwa 24 Stunden startet Ihr den ersten Lichtzyklus. Einige Stunden auf oder ab machen keinen Unterschied. Stellt zunächst einen Zyklus von 20 Stunden Licht/4 Stunden Dunkelheit ein. Lasst genug Abstand zwischen LSR und Anzuchtbox (gut 30 cm), der Kunststoff und der Innenraum der Box sollen zwar warm, aber nicht zu heiß werden.
  • Haltet mit der Sprühflasche die Oberfläche der Erde so lange gut feucht, bis der Samen aufgegangen ist. Das dürfte nach spätestens 5 Tagen der Fall sein.
  • Nach einer Woche bis 10 Tagen dürfte das Pflänzchen schon einige Zentimeter hoch sein und das erste Blattpaar hat sich entwickelt. Nehmt den jungen Sämling nun aus der Anzuchtbox raus und stellt ihn wie er ist samt Untersetzer etwa 15 bis 20 cm unter die LSR. Bei kaltem Boden wiederum auf ein Stück Styropor oder ähnliches Dämmmaterial.
  • Auf den Boden der Growbox gebt Ihr wieder etwas Wasser zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
  • Ab diesem Zeitpunkt (also Auszug aus der Anzuchtbox) empfiehlt die Fachliteratur leichten Wind. Hanfpflanzen wachsen sonst zu schnell in die Höhe, werden nicht robust genug, instabil und kippen leicht. Installiert daher ab diesem Zeitpunkt den USB-Ventilator in großzügigem Abstand auf kleiner Stufe. Das Pflänzchen sollte sich leicht bewegen, aber nicht den Eindruck erwecken, es stehe im Sturm. Ich hänge den Ventilator an die selbe Zeitschaltuhr wie das Licht, hat bisher immer gut geklappt.
  • Nun lasst Ihr das Pflänzchen die nächsten 1 bis 2 Wochen wachsen. Die Compo Sana Qualitätsblumenerde ist leicht vorgedüngt, Ihr braucht also nur für Wasser sorgen. Gießen könnt Ihr nun mit der Gießkanne, alle 2 bis 3 Tage reicht. Hebt die Pflanze am Topf an, anhand des Gewichts erkennt man leichter, wann gegossen werden muss. Weniger ist meist mehr, für die Menge werdet Ihr recht schnell ein Gefühl entwickeln.
  • Den Abstand zwischen Pflanze und LSR könnt Ihr bis auf etwa 5 cm kleiner werden lassen. Vermeidet aber Kontakt zwischen Blättern und Leuchtmittel.
  • Vermeidet beim Bewässern so gut es geht Extreme: die Erde sollte niemals so nass sein, dass sich Wasser im Untersetzer sammelt, die Oberfläche sollte aber auch nie ausgetrocknet sein. Mit allem dazwischen kann ein Hanfpflänzchen ganz gut umgehen.
  • Ihr könnt (müsst aber nicht) bereits kurz nachdem die Pflanze aus der Anzuchtbox kommt sehr kleine Mengen Wuchsdünger (Bio-Grow) verwenden. Dadurch lässt sich der Wuchs ein wenig beschleunigen und die Pflanze wäre vielleicht noch etwas besser versorgt. Häufiger als Nährstoffmangel tritt bei jungen Pflanzen allerdings Überdüngung auf. Und bei den sehr geringen Wassermengen ist das Messen einer vernünftigen Düngermenge fast unmöglich. Ihr könnt Gießwasser samt wenigen Tropfen Dünger für mehrere Bewässerungen im Voraus mischen. Wie gesagt, bei sehr jungen Pflanzen kein Muss aber unter Umständen eine kleine Hilfe.
  • Je größer das Pflänzchen, um so höher wird dann aber natürlich der Nährstoffbedarf. In den Tagen vorm Umtopfen könnt Ihr schon eine Düngelösung mit etwa 1 ml Dünger pro Liter Wasser verwenden.
  • Wenn die Pflanze doppelt oder drei mal so groß ist wie das Töpfchen und schon so viel Wasser saugt, dass die Erde jeden zweiten Tag trocken und leicht ist, wird es Zeit zum Umtopfen.

Das Umtopfen

Tontöpfe zum Umtopfen der CBD Pflanzen.
Beim Umtopfen ist eine gewisse Vorsicht geboten.

Das Pflänzchen ist nun etwa 3 bis 4 Wochen alt und saugt ihr kleines Töpfchen schon in weniger als 2 Tagen leer, es wird Zeit dem Wurzelballen mehr Platz zu verschaffen. Ich hoffe Ihr habt Euch meinen Appell zu Herzen genommen und verwendet einen schönen Tontopf.

Zum Umtopfen selbst:

Macht den Topf voll mit einer Mischung aus Compo Sana und Bio-Bizz-Erde, drückt die Erde wieder nur leicht nach unten und grabt in der Mitte ein Loch in der Größe des Anzuchttöpfchens. Macht den Topf ordentlich voll, die Erde sitzt nach. Beim Befreien des Wurzelballens ist ein wenig Vorsicht geboten: Dreht die Pflanze samt Töpfchen auf den Kopf und legt die obere Seite des Töpfchens (die sich jetzt unten befindet) auf die Innenseite Eurer flachen Hand, der Stamm des Pflänzchens befindet sich dabei zwischen zwei Fingern (am besten Mittel- und Ringfinger oder Mittel- und Zeigefinger).

Drückt nun das Plastiktöpfchen so lange immer wieder kurz zusammen, bis sich der Wurzelballen löst. Auf die Art vermeidet Ihr, am empfindlichen jungen Pflänzchen zu ziehen. Dreht den Wurzelballen samt Pflänzchen nun vorsichtig um und stellt es in das vorbereitete Loch des größeren Topfes. Wer ein Zellulose-Anzuchttöpfchen verwendet hat, spart sich das und stellt ihn wie er ist ins vorbereitete Loch. Schüttet die Hohlräume an den Seiten des kleinen Wurzelballens noch mit Erde zu und fertig. Wartet mit der nächsten Bewässerung nun einige Stunden. Das Umtopfen bedeutet genau wie das Gießen Stress für Pflanzen, beim nächsten Bewässern sollte sie sich vom letzten Stress besser ein wenig erholt haben.

Das Setup nach dem Umtopfen

  • Das Pflänzchen ist nun in seinem neuen, größeren, wunderschönen Tontopf.
  • Haltet die Erde wiederum gut feucht, aber nicht nass.
  • Um Düngung braucht Ihr Euch in den ersten Wochen nach dem Umtopfen keine großen Sorgen machen. Beide Erden sind vorgedüngt und versorgen das junge Pflänzchen ausreichend. Beginnt erst nach etwa einem Monat mit kleinen Mengen des Wuchsdüngers.
  • Die Beleuchtung hängt etwa 5 bis 10 cm über der Pflanzenspitze (wie gesagt der Abstand kann sehr gering sein, vermeidet aber Kontakt). 
  • Der Ventilator sorgt an geeigneter Stelle für adäquate Bewegung, eher weniger als mehr und weiterhin an den Lichtzyklus gekoppelt.
  • Die Zeitschaltuhr könnt Ihr lassen wie sie ist, Ihr könnt den Zyklus aber auch auf bis zu 18 Stunden Licht/6 Stunden Dunkelheit ändern. Mit mehr Licht gehts etwas schneller. Hier den Kompromiss zwischen Fortschritt und Stromverbrauch zu definieren, überlasse ich Euch. Ich ließe es zunächst auf 20/4 und reduzierte es erst später bei „ausgewachsener“ Pflanze nach und nach auf 18/6.

Die Hanf Mutterpflanze aufbauen

  • Das Umtopfen ist nun einige Tage her. Das Pflänzchen ist inzwischen etwa 4 Wochen alt, hat sich ans neue Nährmedium gewöhnt und fühlt sich sichtlich wohl. Es sollte zu diesem Zeitpunkt gesunde 3 bis 5 Blattpaare entwickelt haben.
  • Schneidet nun den Hauptstamm direkt ober dem dritten oder vierten Blattpaar ab. Aus dem Schnittstück kann bereits der erste Steckling werden.
  • An der Schnittstelle wachsen in den kommenden Tage und Wochen 2 bis 4 Zweige in verschiedene Richtungen.
  • Wenn diese Zweige je 3 bis 5 Blattpaare entwickelt haben, macht dort das selbe. Die Pflanze wächst durch diese Art des Zuschneidens niedriger und buschiger.
  • In einigen Wochen ist es so weit, und die junge Mutter produziert genug Zweige bzw. Stecklinge für den ersten Grow mit ihren „Kindern“.

Schneiden und Bewurzeln der Hanfstecklinge

Eure Mutterpflanze ist einige Wochen alt, Ihr habt sie mehrfach zugeschnitten, der letzte Schnitt ist 1 bis 2 Wochen her, dann sollte sie allmählich genug Zweige für den ersten Grow mit ihren Kindern  bieten. Ich gehe in den folgenden Ausführungen mal davon aus, dass Ihr Stecklinge für Eure eigene Selbstversorgung gewinnen wollt. Ambitionierte Wirtschaftstreibende hingegen vergrößern die Dimension bitte einfach nach Belieben. Die Grundtechnik und das Bewurzeln funktionieren gleich. Es sei auch erwähnt, dass ein Steckling wesentlich einfacher zu bewurzeln ist, als einen Sämling zu ziehen.

CBD Stecklinge kurz nach der Anwurzelung.
Einen Steckling zu bewurzeln ist einfacher als einen Sämling zu ziehen.
  • Verwendet eine gut scharfe Schere.
  • Schneidet Zweige mit 2 bis 3 Blattpaaren wieder oberhalb des darunter liegenden Blattpaares ab. Tut also im Prinzip das gleiche wie bisher beim Zuschneiden, nun aber öfter :).
  • Schneidet das unterste Blattpaar des Stecklings am Stämmchen ab. Der Steckling hat nun also nur noch 1 oder 2 Blattpaare.
  • Für einen Grow mit sagen wir 9 Pflanzen schneidet 12 Stecklinge. 12 deshalb, weil die Bewurzelungsrate selten bei Hundert Prozent liegt und weil 3×4 Pflanzen gut in die meist rechteckige Anzuchtbox passen.
  • Stellt die Stecklinge einige Stunden oder auch über Nacht in Wasser, also in Gläser oder Becher. Dieser Schritt ist diskutabel, ich hatte bisher aber bessere Bewurzelungsraten mit.
  • Nehmt die Stecklinge jetzt aus dem Wasser und schneidet mit einem scharfen Messer (Stanleymesserklinge oder besser noch ein Skalpell) diagonal das unterste Stück des Stämmchens ab. Diagonal ist wichtig, damit eine größere Oberfläche zur Flüssigkeitsaufnahme entsteht. Die scharfe Klinge sorgt für einen schönen Schnitt und verhindert, dass zu viel Druck auf das Stämmchen ausgeübt wird.
  • Tunkt nun die unteren 1 bis 2 cm des Stämmchens in ein Wurzelhormon.
  • Zu diesem Zeitpunkt solltet Ihr bereits 12 der kleinen Anzuchttöpfchen mit Compo Sana Qualitätsblumenerde befüllt haben. Steckt den Steckling nun die mit Wurzelhormon benetzten 1 bis 2 cm und 2-3 mm mehr, in die Erde.
  • Macht das mit allen 12 und stellt die Stecklinge in den Töpfchen samt Untersetzer in die Anzuchtbox.
  • Das Vorgehen in den nächsten 1 bis 2 Wochen ist nun ähnlich wie beim Samen: Haltet die Erde gut feucht und besprüht den Bereich um das Stämmchen in der Erde täglich mit der Sprühflasche.
  • Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit gebt wieder etwas Wasser auf den Boden der Anzuchtbox.
  • Als Beleuchtung fungiert nun wieder eine LSR 840 etwa 10 bis 20 cm über der Anzuchtbox. Ich empfehle Euch dafür noch mal die gleiche Version wie schon für die Mutterpflanze in Verwendung. Damit hättet Ihr dann auch gleich die passende Beleuchtung für die Wachstmszeit der Stecklinge.
  • Nach spätestens 2 Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln geschlagen haben und können aus der Anzuchtbox raus.

Wohin nun mit den Stecklingen?

Wie vorher bei der Beschreibung der Einkaufsliste schon erwähnt, verwenden wir die Growbox mit 40x40x160. 160 cm bieten ausreichend Platz für 2 Ebenen. Allerdings ist ein wenig handwerkliches Geschick gefragt. Baut auf etwa 105 bis 110 cm Höhe eine Etage ein. Wie? Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Ich habs mal in etwa so gemacht:

  • Befestigt 8 kleine Metallwinkel mit Kabelbindern und Gewebeband (jap das hält ordentlich) auf entsprechender Höhe.
  • Die Winkel verbindet Ihr mit stabilen, entsprechend zugeschnittenen Leisten aus Holz oder Metall.
  • Diese Leisten verbindet Ihr wiederum mit anderen, breiteren Leisten, sodass Ihr darauf die Anzuchtbox bzw. nach dem Bewurzeln die Stecklinge stellen und darunter die LSR für die Mutterpflanze montieren könnt.

Wem dies allerdings zu aufwändig oder unsicher ist, der kauft sich bitte statt einem Growzelt mit 160 cm Höhe, 2 Zelte mit 120 cm. Mit der Ersparnis an Versandkosten wäre dies nicht so viel teurer.

Lüfter?

Brauchen wir neben Belüftungsklappen- und Öffnungen des Growzeltes einen extra Lüfter zur Luftzirkulation? Bei einem Grow mit Blütephase auf jeden Fall. Bei Mutterpflanze und Stecklingen kommt es darauf an, und zwar hauptsächlich auf die Außentemperatur. Mit 2 Zelten könnt Ihr einen Lüfter verzichten. Mit 2 Beleuchtungen in einem Zelt kann es an warmen Tagen schon mal um einiges zu heiß werden. Sollte die Temperatur im Zelt die 30 Grad überschreiten dann braucht Ihr auf jeden Fall einen. Ein guter Lüfter in dieser Dimension kostet schon mal an die 40 Euro. Ich habe Euch hier einen sehr guten mit 2 Geschwindigkeitsstufen verlinkt.

Ihr könnt natürlich Lüfter für unter 15 Euro verwenden. Seid dann aber darauf vorbereitet, dass man sich wegen der Lärmentwicklung kaum im gleichen Raum aufhalten kann und auch bei geschlossener Tür, im Nebenraum noch von Eurem Projekt zu hören ist. Meine Empfehlung richtet sich daher eindeutig in Richtung Qualität. Auf Aktivkohlefilter könnt Ihr bei einer Stecklingszucht meist verzichten. Es findet zwar eine gewisse Geruchsentwicklung statt, diese ist meiner Meinung nach aber zu vernachlässigen.

Schlussworte

Nun liebe Freunde der Botanik, ich hoffe ich konnte Euch mit meinen Ausführungen helfen, was auch immer Eure Motivation zum Gärtnern ist. Die meisten von Euch suchen vermutlich nach der effizientesten Methode zum Betreiben der eigenen Indoor-Selbstversorgung. Wie Ihr eine solche für etwa 300 Euro aufbaut, findet Ihr wie bereits erwähnt in diesem Artikel. Mit sämtlichen, Ratschlägen, Verlinkungen und einer vollständigen Einkaufsliste.

Ich wünsche Euch das Allerbeste, viel Erfolg, Gesundheit und Freude. Genießt den Prozess und die Früchte Eures Schaffens. Zögert auch nicht unterm Artikel einen Kommentar zu hinterlassen oder Fragen zu stellen. Wir freuen uns über jedes Feedback und jede Reaktion.