Der Wirkstoff CBD (Cannabidiol) ist in aller Munde. In welchem Ausmaß der aktuelle Hype gerechtfertigt ist, schwer zu beantworten. Viele Studien und inzwischen unzählige Erfahrungsberichte von Schmerzpatienten, Menschen mit Schlafstörungen, Frauen mit Menstruationsbeschwerden, Sportlern und inzwischen sogar von Haustierbesitzern lassen allmählich aber kaum Zweifel offen.
Die größte Hürde zwischen CBD-Produkten und vielen teils verzweifelten Patienten ist nach wie vor der Preis. Legales CBD Gras kostet selten weniger als 10 Euro pro Gramm, ähnlich viel also wie die illegale Variante. Genau an dieser Stelle komme ich ins Spiel. Ich bin Johannes, begeisterter Hanfbauer und Systemskeptiker. In diesem Beitrag erkläre ich Euch im Detail, Schritt für Schritt, wie Ihr für weniger als 30 Euro, 40, 50 oder noch mehr Gramm CBD-haltiges Marihuana herstellt. Alles was Ihr dafür braucht, ist ein sonniges, diskretes Plätzchen oder Räumchen, 20 bis 30 Euro und ein wenig Geduld. Auf teures Equipment und wissenschaftlich optimierte Vorgehensweisen verzichten wir ganz bewusst.
Kurz zur rechtlichen Situation
Zur Zeit gibt es für den Otto Normalverbraucher leider kaum Zugang zu zertifizierten Hanfsamen von Sorten mit weniger als 0,2 Prozent THC. Und selbst wenn, wäre der vollständige Anbau immer noch an eine Konzession gebunden. Ich sage „vollständig“ deshalb, weil die Aufzucht von Hanfpflanzen bis zur natürlichen Blütephase legal ist (in Österreich und der Schweiz jedenfalls). Ebenso wie der Erwerb potenter Hanfsamen, Stecklingen und dem modernsten Equipment zur bestmöglichen Stimulierung der eigentlich verbotenen blühenden Hanfpflanzen.
Die Gesetzeslage in Österreich, Deutschland und auch der Schweiz ist durchzogen von lächerlicher Heuchelei. Wir zahlen Steuern für den Samen, für eventuelles Aufzuchtequipment, dürfen uns damit aber nicht unsere eigene Medizin herstellen. Uns allen ist aber klar, worum es in diesem Beitrag gehen wird. Ja, ich werde Euch Anleitung zur Gesetzesüberschreitung bieten, und nein, der Fehler liegt nicht bei mir. Die erhältlichen Samen und Stecklinge wurden zwar auf hohen CBD- und niedrigen THC-Gehalt gezüchtet, illegal ist deren vollständige Aufzucht trotzdem.
Ich persönlich halte auch THC (Tetrahydrocannabinol) für einen medizinisch sehr wertvollen Wirkstoff, empfehle Euch daher mit gutem Gewissen auch Samen mit einigen Prozentpunkten THC. Ich weise Euch jetzt noch ein letztes mal darauf hin, dass Ihr Euch in Österreich, Deutschland, der Schweiz sowie den meisten Ländern dieser Welt, mit der Umsetzung meiner Anweisungen geringfügig oder auch schwer strafbar macht. Jedoch handelt es sich um Gesetze, die meiner ehrlichsten Meinung nach sowohl falsch, als auch von äußerst fragwürdiger, korrupter Herkunft sind. Und Polizisten, die diese Gesetze stupide anwenden, sind denkfaule Befehlsbefolger, denen Autoritätshörigkeit wichtiger ist als das Wohl ihrer Mitmenschen.
An wen wendet sich dieser Guide?

Ich wende mich mit meinen Ausführungen primär an Menschen, die trotz medizinischen Bedarfs mit den hohen Kosten von CBD-Produkten zu kämpfen haben. Sie haben mein tiefstes Mitgefühl. Auf wen das nicht zutrifft, der findet CBD Gras von hoher Qualität zum vernünftigen Preis auch in Online-Shops. Natürlich eignen sich die Anleitungen auch für kostenbewusste Kiffer und Personen mit kommerziellen Ambitionen. Ich rate jedoch entschieden davon ab, illegale Hanfprodukte als Karrieremittelpunkt oder zur regelmäßigen Berauschung zu verwenden. In beiden Bereichen gibt es wesentlich bessere Alternativen.
Wer sich Sorgen bezüglich der Anschaffung bzw. des Postwegs der Samen macht, den kann ich beruhigen. Ihr kauft vollkommen legal ein und der Postweg unterliegt dem Briefgeheimnis. Der Beamte, der sich illegal Zugang zu Bestellungen verschafft und deshalb einen Mini-Homegrow aushebt, macht sich nicht nur zum Gespött sondern auch etwa 10 mal so strafbar wie der/die vermeintliche Verbrecher(in) selbst.
Die Grundbedingungen
Wie erwähnt, der Tenor lautet: Minimaler Aufwand für maximale Ergebnisse.
- Moderne Hanfpflanzen sind auf schnelles Wachstum, hohe Erträge und vor allem Resistenz gezüchtet. Ein „einsamer“ Platz im Garten, ein Balkon oder ein Raum mit irgendwas zwischen etwa 18 und 30 Grad sind schon geeignet.
- Drinnen versteht sich ein Fenster wohl von selbst. Besser größer als kleiner.
- Der Raum hat idealerweise ein Fenster Richtung Süden und ist hell gestrichen.
- Der Raum sollte vielleicht nicht gerade im Eingangsbereich sein :).
- Wir verwenden sog. Autoflower Samen (dazu gleich mehr). Je mehr Licht desto besser, die Reihenfolge für die beste Jahreszeit lautet daher: Sommer, Frühling, Herbst, Winter.
- Die erwähnten Autoflower Samen sind zwar nicht an Lichtzyklen gebunden, grobe oder ständige Unterbrechungen bekommen ihnen aber auch nicht. Soll bedeuten: In dem Raum oder an dem Ort sollte es nachts so gut es geht generell dunkel sein, also nicht in der Nähe von z. B. Straßenlaternen, und es sollte keine Unterbrechungen der Dunkelheit durch Einschalten von Beleuchtungen geben.
- Im Winter sind die Ergebnisse ohne Kunstlicht dürftig, wartet eher auf den Frühling. Wer es eilig hat und sich nicht vor kleinen Investitionen scheut, dem lege ich diesen Beitrag wärmstens ans Herz.
- Bewahrt eine gewisse Diskretion. Ein Polizist mache sich zwar lächerlich, eine einzelne Pflanze auszuheben, seine Pflicht wäre es streng genommen trotzdem. Erzählt niemandem davon, dem Ihr nicht hundertprozentig vertraut. Ich kenne das, die Euphorie ist groß oder man möchte vielleicht auch mal der coole Hecht sein, lasst es!!! Geschichten über ausgehobene Plantagen beginnen großteils mit: „Hmm, ja, ich habe es … erzählt.“
Zu besorgen
Die Liste ist kurz:
- Ein Anzuchttöpfchen
- Eine Anzuchtbox
- Einen Blumentopf
- Erde
- Dünger
- Einen Samen
Wer gewillt ist, etwas Mühe und Recherche auf sich zu nehmen, braucht außer den etwa 10 bis 15 Euro für den Samen samt Versand kein Geld auszugeben. Ich will aber ehrlich sein, ein paar Euro mehr erleichtern die Angelegenheit enorm. Im Folgenden seht Ihr wie.
Anzuchttöpfchen
Ein kleines Töpfchen, eine kleine Tasse, ein kleines Glas oder ein sehr kleines Tuppergeschirr. Mir fällt kein Haushalt ein, in dem nicht irgendwas geeignetes rumliegen oder rumstehen würde. Ich rechne diesen Posten in die Kalkulation also nicht mit ein. Zur besseren Veranschaulichung: Von so was ist die Rede, samt Untersetzer. Nehmt wenn möglich eher etwas Formbares aus Kunststoff als aus Glas oder Keramik. Das Umtopfen könnte sonst zur Prozedur werden.
Noch komfortabler wäre es natürlich mit solchen Zellulose-Anzuchttöpfchen, da wachsen die Wurzeln durchs Material durch. Das stellt Ihr später dann einfach so wie es ist in den größeren Topf. Ich persönlich bin aber kein Fan davon. Man kann keinen Untersetzer verwenden und bei mir entstand auch mal Schimmel. Tipp: Wenn Ihr wirklich kein kleines Töpfchen rumliegen habt, auf Mülldeponien gibt’s Blumentöpfe zuhauf :).
Anzuchtbox
Für die ersten paar Tage braucht Ihr eine kleine wasserdichte Box mit transparentem Deckel. Dies kann eine mit Folie ausgekleidete Schachtel sein oder eine etwas höhere Tupperbox. Als transparenter Deckel funktioniert eine dünne Plastikfolie wie z. B. Frischhaltefolie oder Abdeckfolie zum Malen. Grund und Funktion dieser Box ist eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit in den ersten Lebenstagen der jungen Pflanze.
Eigenschaften dieser Box:
- Groß genug, dass das kleine Töpfchen reinpasst
- Wasserdicht: damit der Boden mit Wasser bedeckt werden kann
- Mindestens doppelt (besser 3 oder 4 mal) so hoch wie das kleine Töpfchen, damit der Sämling nicht direkt nach der Keimung ansteht
- Transparenter Deckel, der sich abnehmen lässt. Dies kann wie gesagt auch nur eine Frischhaltefolie sein, die man auf einer Seite mit Klebeband befestigt und dann darüber legt
- 2 kleine Löcher (etwa 0,5 cm Durchmesser) auf gegenüberliegenden Seiten auf verschiedenen Höhen für leichten Luftaustausch
Eine etwas höhere Tupperdose wäre am naheliegendsten. Wer nichts herumliegen hat und/oder absolut nichts basteln will, findet sehr praktische und günstige Anzuchtboxen auf Amazon. Dies wäre für das eine Pflänzchen meiner Meinung nach aber zu viel des guten. Wenn nicht im Haushalt, dann findet sich auf jeden Fall was Geeignetes auf der Mülldeponie oder am Flohmarkt für weniger als einen Euro. Ich rechne die Anzuchtbox also ebenfalls nicht in die Kalkulation mit ein.
Blumentopf
Je nach Menge an Licht bzw. je nach Jahreszeit wächst und gedeiht die Pflanze unterschiedlich stark. Im Winter sind die Ergebnisse wie erwähnt dürftig. Wer nicht abwarten kann und auf einen Grow unter Kunstlicht verzichten will, für den oder die reicht ein Blumentopf von etwa 4 bis 7 Liter. Im Herbst oder Frühling sollten es schon eher 7 bis 10 Liter sein. Im Sommer dann 10 bis 13 Liter.
Ich lege Euch sehr ans Herz, Tontöpfe statt Plastik zu verwenden. Die Wurzeln wachsen direkt und sehr dicht an den Innenseiten der Töpfe entlang. Bei gesunden Pflanzen ist der Wurzelballen bei der Ernte eher weiß als schwarz. Ich bin überzeugt, die Pflanzen nehmen Teile des Plastiks in sich auf. Tontöpfe verhalten sich zu Plastiktöpfen ähnlich wie Wasser in Glasflaschen gegenüber Wasser in Plastikflaschen. Habe ich die Wahl, nehme ich Glas. Das Gleiche empfehle ich Euch für Euer eigenes, natürliches, biologisches Gras.
Ein Tontopf in entsprechender Größe kostet schon mal 10 Euro aufwärts. Für den Frühling oder Herbst wäre ein solcher geeignet. Im Sommer schon eher ein solcher. Im Idealfall habt Ihr etwas Geeignetes rumstehen. Zwecks Niedrighalten der Kosten empfehle ich Euch aber auch hier zunächst die örtliche Mülldeponie, dann den nächsten Flohmarkt. Wenn Ihr in einer Stadt wohnt unterschätzt auch Willhaben, Spock etc. nicht. Leute sind oft dankbar, wenn sie sich die Entsorgung sparen und verschenken so was meist.
Erde
Hier gibt es je nach Brieftasche verschiedene Möglichkeiten.
- Wer es kostenlos und maximal natürlich halten will, begibt sich mit Schaufel und Beutel in den Wald und gräbt. Hierbei kann ich aber keine Garantie für die Ergebnisse übernehmen.
- Bei mir stets sehr bewährt hat sich die Compo Sana Qualitätsblumenerde. Sowohl zur Aussaat als auch zur Aufzucht.
- Noch bessere Ergebnisse entstehen allerdings mit einer eigens dafür gemischten Erde eines führenden Herstellers, mit der All-Mix-Erde von BioBizz. Ich verlinke hier bewusst den Sack mit 50 Litern. 20 Liter kosten nur 2 Euro weniger und enthalten aktuell auch noch 6 Euro Versandkosten. Für die Aussaat bräuchtet Ihr dennoch auch die Compo Sana Qualitätsblumenerde, die von BioBizz ist für Sämlinge zu stark vorgedüngt.
Meine Empfehlung: Wer es sich leisten kann, verwendet die All-Mix-Erde von BioBizz. Mit 19 Euro hättet Ihr damit die beste Erde, auch für die nächsten 4 bis 6 Pflanzen. Und schon bei der ersten Pflanze amortisiert sich diese Investition vielfach. Wem das Geld dafür wirklich weh tut, dem empfehle ich zumindest die Compo Sana Qualitätsblumenerde. Erde aus dem Garten, der Kompostieranlage, dem Wald oder selber gemischte Erden sind eher was für Fortgeschrittene.
Dünger
Sowohl die Compo Sana Qualitätsblumenerde als auch die All-Mix-Erde von BioBizz sind vorgedüngt. Wer im Winter ein Pflänzchen unterm Fenster zieht, kann sich den Dünger sparen. Beim wenigen Licht im Winter gedeiht die Pflanze so schwach, dass der vorhandene Dünger in der Erde mehr als ausreicht. Im Frühling oder Herbst macht Dünger schon einen Unterschied, im Sommer sowieso. Meine Empfehlung lautet hier wieder die Variante des führenden Herstellers, ein Starterset von Biobizz.
Sehr bodenständige Gemüter können auch selbst eine Jauche aus Brennnesseln oder anderem Kompost herstellen. Ich habe damit allerdings keine Erfahrung. Der Dünger von BioBizz funktioniert wunderbar, vor allem in Kombination mit selbiger Erde. Es gibt sehr viele hoch spezialisierte Hersteller für alles rund um den Cannabisanbau. Vergleichbar gute Eigenlösungen sind sicher möglich, in breiter Anwendung meiner Meinung nach aber wenig praktikabel.
Sonstiges
Eine kleine Gießkanne erleichtert und erfreut die Bewässerung enorm, zur Not funktioniert aber auch so ziemlich jedes wasserdichte Gefäß. Ein kleiner Wasserzerstäuber bzw. eine Sprühflasche sind in den ersten Tagen nach der Aussaat fast unabdingbar. Damit lässt sich der Erdbereich um den Samen ideal feucht halten. In Baumärkten gibt es solche meist um weniger als 2 Euro.
Der Samen
Der Samen ist tatsächlich das einzige, wofür wir wirklich Geld ausgeben müssen. Für die Anleitung in diesem Guide braucht Ihr nur einen Einzigen. Wie erwähnt funktioniert diese Anleitung ganzjährig, je nach Jahreszeit zwar besser oder schlechter, aber dennoch sind wir an keinen bestimmten Lichtzyklus gebunden. Eine Kreuzung moderner Hanfsamen mit der sog. Cannabis ruderalis macht es möglich. Dadurch entstanden hoch potente Samen mit einzigartigen Eigenschaften. Nämlich dass die Pflanze unabhängig vom Lichtzyklus eine vorprogrammierte Lebensdauer durchläuft. Lediglich die Gesamtmenge an Licht macht einen Unterschied. Diese Variante nennt sich „Autoflower“.
Warum kein Steckling?
Autoflower-Stecklinge sind per Definition ein Widerspruch in sich. Autoflower-Pflanzen sind aufgrund ihrer vorprogrammierten Lebensdauer nicht zur Mutterpflanze geeignet. Stecklinge stammen im Unterschied zum Sämling aber eben von einer Mutterpflanze. Der Steckling wird von einer Mutterpflanze geschnitten und zur Bewurzelung in die Erde „gesteckt“. Wenn Ihr im Internet oder im Shop Eures Vertrauens so was wie einen Automatik- oder Autoflowersteckling findet, ist dies kein Steckling sondern ein Sämling. Ist der Samen erst einmal eingepflanzt, rennt die Zeit und die wenigsten Anbieter riskieren, Sämlinge aus wertvollen, haltbaren Samen, nicht loszuwerden. Auch in Sachen Versand oder Transport ist ein Samen eindeutig die bessere Wahl.
Welchen Samen nun genau?
Das Internet ist inzwischen sprichwörtlich voll von geeigneten Samen. Bei der konkreten Auswahl stellt sich zunächst die Frage nach der gewünschten Wirkung. Die beiden relevanten Wirkstoffe sind CBD und THC. Warum auch THC? Es ist erwiesen, dass THC die therapeutische Wirkung des CBDs enorm verstärkt. Im Gegenzug lindert CBD die psychoaktive Wirkung des THCs. Moderne Hanfsamen mit 20 % THC und kaum CBD oder umgekehrt sind hochgezüchtete, genetische Freaks. Die einen verursachen Paranoia und machen einen weich in der Birne. Die anderen haben mit fast ausschließlich CBD zwar einen gewissen therapeutischen Wert, wirkten mit ausgeglichenerem Verhältnis aber vielfach besser. Scheint als hätte die Natur es wiedermal besser gewusst :).
CBD-Produkte mit weniger als 0,2 % THC sind in Deutschland zwar legal, der Privatbesitz von Cannabispflanzen aber leider generell strafbar. In der Schweiz und in Österreich wäre die Aufzucht einiger Sorten heute theoretisch legal möglich, doch selbst dann ließe ich Diskretion walten.
In Deutschland macht Ihr Euch egal mit welchem Samen so oder so ein wenig strafbar. Da tendiere ich persönlich gleich zu einem Samen mit jenem Verhältnis (1:1), das am besten hilft. Die Northern Lights #5 x Black Harlequin wäre eine solche. Sie hat eine kurze gesamte Vegetationszeit bei gleichzeitig trotzdem sehr hohen Erträgen. Therapeutisch auch sehr wertvoll aber mit mehr CBD und weniger THC (Verhältnis 6:1), wäre die Sensi #34 Auto CBD.
Wer den THC-Gehalt minimieren will, greift zu Sorten wie der Swiss Dream x Skunk #1 Auto. Sie wäre mit nur 0,25 % THC in der Schweiz und in Österreich theoretisch legal. Dennoch bitte diskret damit umgehen! Und wer sich entgegen meiner Empfehlung der Gefahr der Paranoia oder des Verlusts kognitiver Fähigkeiten aussetzen will, wählt frei eine Sorte aus dieser Kategorie.
Für tiefer gehende Infos zum Wirkverhalten spezifischer Sorten, besucht und unterstützt am besten Euren örtlichen Growshop. Ich genieße meine Besuche in Shops immer sehr.
Der Start
Stellt Euch bitte darauf ein, dass Ihr in den nächsten Tagen und Wochen eher keinen mehrtägigen Urlaub außer Haus machen werdet. Die Pflänzchen schätzen in der Anfangsphase tägliche Pflege. Idealerweise ist gerade April, Mai oder Juni, Ihr habt einen passenden Ort oder Raum ausgewählt, starten wir!

Die Aussaat
- Befüllt das Anzuchttöpfchen mit der Compo Sana Erde und drückt diese nur leicht nach unten, die jungen Wurzeln tun sich leichter in lockerem Erdwerk.
- Legt den Samen vorsichtig in die Mitte des Töpfchens und drückt ihn leicht mit dem Finger in die Erde.
- Streut gerade so viel Erde drüber, dass der Samen bedeckt ist.
- Befeuchtet die Oberfläche mit einigen Sprühern aus dem Wasserzerstäuber. In den ersten Stunden öfters damit sich die generelle Feuchtigkeit der Erde gleich mal erhöht. „Gut feucht, aber nicht nass“ lautet die Devise.
- Bedeckt den Boden der Anzuchtbox mit Wasser.
- Stellt das Töpfchen samt Untersetzer in die Anzuchtbox (der Untersetzer ist wichtig, damit die Erde das Wasser auf dem Boden der Box nicht ansaugt).
- Stellt die Anzuchtbox samt Töpfchen nun an ihren Platz. Junge Hanfpflanzen haben es tendenziell eher lieber etwas wärmer als kühler, wählt wenn möglich einen Platz nahe oder auf einer schwach aktivierten Heizung.
- Junge Hanfpflanzen mögen auch keine kalte Erde, legt, wenn auf kühlem Untergrund, daher unter die Anzuchtbox eine Styroporplatte oder ähnliches Dämmmaterial. Ansonsten zumindest einen dickeren Karton.
- Besprüht die Oberfläche ab nun 2 bis 3 mal am Tag mit der Sprühflasche. Wie gesagt, gut feucht, aber nicht nass.
- Haltet mit der Sprühflasche die Oberfläche der Erde so lange gut feucht, bis die Sämlinge aufgegangen sind. Das dürfte nach spätestens 5 Tagen der Fall sein.
- Nach einer Woche bis 10 Tagen dürfte das Pflänzchen schon einige Zentimeter hoch sein und das erste Blattpaar hat sich entwickelt. Nehmt den jungen Sämling nun aus seiner Anzuchtbox raus und stellt ihn wie er ist samt Untersetzer an seinen Platz. Wenn der gedachte Aufzuchtort draußen ist, empfiehlt es sich dennoch, das fragile Pflänzchen in den ersten etwa 2 Wochen drinnen zu kultivieren.
- Ab diesem Zeitpunkt (also Auszug aus der Anzuchtbox) empfiehlt die Fachliteratur ständig leichten Wind. Hanfpflanzen wachsen sonst zu schnell in die Höhe, werden nicht robust genug, instabil und kippen leicht. Draußen, oder auf einem Balkon erledigt dies die Natur. In einem gut gelüfteten Raum reicht auch schon die dadurch entstehende Luftbewegung. Wenn die Blätter sich allerdings kaum bewegen wäre ein kleiner USB-Ventilator eine ernsthafte Überlegung wert. Amazon bietet dafür günstige Optionen, die der Pflanze ein wertvoller, lebenslanger Begleiter wären.
- Je nach Sorte und Bedingungen könnt Ihr das Pflänzchen nun die nächsten 1 bis 2 Wochen wachsen lassen. Die Compo Sana Qualitätsblumenerde ist leicht vorgedüngt, Ihr braucht also nur für Wasser sorgen. Gießen könnt Ihr nun mit der Gießkanne, alle 2 bis 3 Tage reicht. Hebt die Pflanze am Topf an, anhand des Gewichts erkennt man leichter, wann gegossen werden muss. Weniger ist meist mehr, für die Menge werdet Ihr recht schnell ein Gefühl entwickeln.
- Vermeidet beim Bewässern so gut es geht Extreme: die Erde sollte niemals so nass sein, dass sich Wasser im Untersetzer sammelt, die Oberfläche sollte aber auch nie ausgetrocknet sein. Mit allem dazwischen kann ein Hanfpflänzchen ganz gut umgehen.
- Ihr könnt (müsst aber nicht) bereits kurz nachdem die Pflanze aus der Anzuchtbox kommt sehr kleine Mengen Wuchsdünger (Bio-Grow) verwenden. Dadurch lässt sich der Wuchs ein wenig beschleunigen und die Pflanze wäre vielleicht noch etwas besser versorgt. Häufiger als Nährstoffmangel tritt bei jungen Pflanzen allerdings Überdüngung auf. Und bei den sehr geringen Wassermengen ist das Messen einer vernünftigen Düngermenge fast unmöglich. Ihr könnt Gießwasser samt wenigen Tropfen Dünger für mehrere Bewässerungen im Voraus mischen. Wie gesagt, bei sehr jungen Pflanzen kein Muss aber unter Umständen eine kleine Hilfe.
- Je größer das Pflänzchen, um so höher wird dann aber natürlich der Nährstoffbedarf. In den Tagen vorm Umtopfen könnt Ihr schon eine Düngelösung mit etwa 1 ml Dünger pro Liter Wasser verwenden.
- Wenn die Pflanze doppelt oder drei mal so groß ist wie das Töpfchen und schon so viel Wasser saugt, dass die Erde jeden zweiten Tag trocken und leicht ist, wird es Zeit zum Umtopfen.
Das große Umtopfen

Das Pflänzchen ist nun etwa 3 bis 4 Wochen alt und saugt ihr kleines Töpfchen schon in weniger als 2 Tagen leer, es wird Zeit dem Wurzelballen mehr Platz zu verschaffen. Ich hoffe Ihr habt Euch meinen Appell zu Herzen genommen und verwendet einen schönen Tontopf.
Zum Umtopfen selbst:
Macht den Topf voll mit Bio-Bizz-Erde (ihr könnt auch Bio-Bizz und Compo Sana mischen), drückt die Erde wieder nur leicht nach unten und grabt in der Mitte ein Loch in der Größe des Anzuchttöpfchens. Macht den Topf ordentlich voll, die Erde sitzt nach. Beim Befreien des Wurzelballens ist ein wenig Vorsicht geboten: Dreht die Pflanze samt Töpfchen auf den Kopf und legt die obere Seite des Töpfchens (die sich jetzt unten befindet) auf die Innenseite Eurer flachen Hand, der Stamm des Pflänzchens befindet sich dabei zwischen zwei Fingern (am besten Mittel- und Ringfinger oder Mittel- und Zeigefinger).
Drückt nun das Plastiktöpfchen so lange immer wieder kurz zusammen, bis sich der Wurzelballen löst. Auf die Art vermeidet Ihr, am empfindlichen jungen Pflänzchen zu ziehen. Dreht den Wurzelballen samt Pflänzchen nun vorsichtig um und stellt es in das vorbereitete Loch des größeren Topfes. Wer ein Zellulose-Anzuchttöpfchen verwendet hat, spart sich das und stellt ihn wie er ist ins vorbereitete Loch. Schüttet die Hohlräume an den Seiten des kleinen Wurzelballens noch mit Erde zu und fertig. Wartet mit der nächsten Bewässerung nun einige Stunden. Das Umtopfen bedeutet genau wie das Gießen Stress für Pflanzen, beim nächsten Bewässern sollte sie sich vom letzten Stress besser ein wenig erholt haben.
Nach dem Umtopfen
Nun liebe Freunde der Botanik, damit wäre die gröbste Arbeit getan. Von nun an versorgt Ihr Eure neue Mitbewohnerin im Wesentlichen nur noch mit Wasser und Nährstoffen und erfreut Euch im Gegenzug an ihrer guten Entwicklung, ihrer wundervollen Optik, ihrem betörenden Geruch, sorry … ähm ja wir reden noch von einer Pflanze :).
- Durch den Zauber der Autoflower-Genetik geht alles mehr oder weniger von selbst. Sorgsame Pflege und vielleicht das ein oder andere zusätzliche Know-How wird die Pflanze aber reichlich belohnen.
- Bei zusätzlichem Know-How denke ich an Methoden wie LST (Low Stress Training) oder Super-Cropping. Dies würde hier den Rahmen sprengen, ist für gute Ergebnisse auch nicht notwendig. Aber vielleicht hat den ein oder anderen ja die Leidenschaft gepackt und will der neuen Mitbewohnerin zusätzlich was Gutes tun.
- In Sachen Düngung ist das Düngeschema für die All-Mix-Erde von BioBizz auch für Autoflower-Pflanzen gut zu gebrauchen. Weniger ist wie immer stets etwas mehr. Sagen wir Euer Samen hat laut Herstellerangabe eine Gesamtentwicklungszeit von 80 Tagen, das sind etwas mehr als 11 Wochen. Damit fände das Düngeschema ziemlich genau Anwendung. Mit dem Start von Bio-Bloom und TopMax könnt Ihr euch eine Woche mehr Zeit lassen. Steigt also nach dem Umtopfen etwa in Woche 4 beim Düngeschema ein. Und wie gesagt, besser weniger als mehr! Nachdüngen ist leichter als durchspülen.
- Wurzelstimulans ist laut Beschreibung auf der Compo Sana Qualitätsblumenerde bereits dort enthalten. BioHeaven habe ich bei meinen Grows mit der All-Mix-Erde bisher nicht verwendet, kann also nicht sagen, ob es den hohen Preis wert ist. Unbedingt brauchen tut Ihr es jedenfalls nicht. Bio-Grow und Top-Max des kleinen Startersets sollten für diesen Grow reichen, Bio-Bloom unter Umständen nicht, bestellt im Zweifel also rechtzeitig nach.
- Die Pflanze entwickelt (hoffentlich) schwere Blüten. Früher oder später vermutlich zu schwer für den Hauptstamm und obere Zweige. Verwendet zum Stützen und Aufbinden daher am besten Bambusstäbe und Wolle. Beides Dinge, die man für wenige Euro kaufen, aber auch für Cents oder Gratis am Gebrauchtmarkt oder Mülldeponien findet.
- Pauschale Angaben zur Gießmenge sind aufgrund der vielen Variablen kaum möglich. Sagen wir es ist Sommer und Ihr versorgt Eure Pflanze in der 8. Woche jeden zweiten Tag mit einer Nährstofflösung von 700 ml bis 1 Liter. Da kann bei 25 Grad und mehr schon mal eine extra Bewässerung (also ohne Dünger) dazwischen fällig werden. Im Herbst oder Frühling bei geringeren Temperaturen und weniger Sonne ist vermutlich die Pflanze weniger entwickelt, saugt dadurch auch weniger Nährstofflösung. Im Winter kann es schon mal vorkommen, dass das verkümmerte Pflänzchen eine Woche lang nichts braucht.
- Es gilt ähnliches wie zuvor schon erwähnt, mit allem zwischen „trocken“ und „Wasser im Untersetzer“ kann die Pflanze einigermaßen umgehen. Wobei Hanfpflanzen es mit zunehmendem Alter tendenziell eher trockener bevorzugen, das regt angeblich zusätzlich die Harzproduktion an.
- Euer erster Versuch wird vermutlich nicht ideal verlaufen. Erfreut Euch trotzdem an der herrlichen Entwicklung.
- Zudem ist Cannabis eine Pflanze mit (in der Natur) vorprogrammierten Lebenszyklus. Auch bei gesunden Pflanzen bleiben Blätter also nicht über die gesamte Zeit perfekt grün und schön. Krankheiten sind ein anderes (viel umfangreicheres) Thema, alte Blätter werden aber schon mal braun und vertrocknen. Zum Ende hin hat die Pflanze auch bei den besten Züchtern einige nicht mehr grüne Blätter. Von gelb bis violett kommt alles vor. Je höher die Sorgfalt und Gesundheit, um so höher die Erträge natürlich. Macht Euch bei Eurem ersten Grow aber nicht wegen jeder kleinen Verfärbung verrückt.
- Wie auf der Düngeanleitung von Biobizz abgebildet, sollten die Pflanzen in der letzten Woche bzw. in den letzten Tagen nur noch mit Wasser „gespült“ werden. Die Blüten beinhalten dann angeblich weniger Düngereste und der Geschmack verbessert sich.
- Je nach Sorte, Sorgfalt und Bedingungen kommt es irgendwann zwischen etwa 9 bis 13 Wochen nachdem Ihr einen kleinen Samen in die Erde gabt, zum großen Moment, der Ernte :).
Die Ernte

Es ist so weit. Ihr habt Euch etwa 3 Monate lang liebevoll um Eure Mitbewohnerin gekümmert, es wird allmählich Zeit, dass sie sich um Euch kümmert :). Ihr habt sie einige Tage mit Wasser gespült (ihr also keinen Dünger mehr gegeben), ihr vielleicht noch ein wenig gut zugeredet, bereitet ihr ein würdevolles Ende.
Der richtige Zeitpunkt
Aus dem richtigen Erntezeitpunkt machen Viele gerne mal eine kleine Wissenschaft. Die Betrachtung der einzelnen Harzblasen unter einer starken Lupe wird schon mal empfohlen. Wir halten es wiederum einfacher: Die Fäden auf den Blüten verfärben sich in den späteren Wochen immer mehr von weiß, nach braun-rötlich. Wenn etwa 2/3 bis 3/4 der Fäden sich verfärbt haben, solltet Ihr aufhören zu düngen und nur noch einige Tage mit Wasser spülen. Zusammen mit der Angabe der Entwicklungsdauer auf der Verpackung findet Ihr so schon einen guten Zeitpunkt. Macht Euch aber nicht verrückt damit, den genau richtigen Tag finden selbst Fortgeschrittene selten.
Das Abschneiden
Verwendet zum Abschneiden der Pflanze am unteren Ende des Stamms eine vernünftige Baumschere. Falls Ihr keine besitzt habe ich Euch hier die günstigste auf Amazon verlinkt. Ich hatte zu Beginn einmal keine zur Hand und verwendete Küchenschere und Zange. Das „unkoordinierte Herumreißen und Schneiden“ fühlte sich damals scheußlich an. Als hätte ich in freier Wildbahn ein Tier erlegt und versuchte es mit Pfeil und Bogen zu zerlegen. Ich glaube fest an eine gewisse energetische Kommunikation. Ihr setzt in diesem Moment dem Leben Eurer lieb gewonnenen Mitbewohnerin ein Ende, dies sollte von Würde und Dankbarkeit geprägt sein.
Ich weiß ich höre mich an wie der Hippie von nebenan. Ich bezeichne die Pflanze auch nicht als Lebewesen, viel mehr geht es dabei um Euer Wohlbefinden. Macht diesen Moment, den gesamten Akt der Ernte zu etwas Besonderem. Hört angenehme Musik, genießt den herrlichen Duft und stellt Euch vor, wie die Pflanze Euch in Kürze Schmerzlinderung, Vergnügen, Appetit oder tiefen erholsamen Schlaf bereitet. Ich hoffe Ihr verzeiht mir die esoterische Note, aber ein wenig Dankbarkeit im Leben tut uns allen gut. Nachdem der Stamm schließlich durchschnitten ist, bindet eine Schnur ans untere Ende der Pflanze und hängt sie kopfüber etwa auf Augenhöhe auf. Ich binde sie an einen Haken in der Decke. Zur Not tut es aber auch ein längerer Streifen eines guten Gewebebandes.
Das Stutzen

- Nun Werkzeuge wie auf der Abbildung brauchen wir leider nicht :). Ihr braucht lediglich eine kleine, gut scharfe Schere, die möglichst bequem in der Hand liegt und mit geringstem Kraftaufwand zu bedienen ist. Ihr werdet die Schere nämlich häufiger auf und zu bewegen. Ich muss aber zugeben, ich hatte nie eine professionelle, extra für diesen Zweck gemachte, Ernteschere. Ich verwende die kleinste aus solch einem Set. Mit anderen hatte ich schon mal Krämpfe und Blasen.
- Sorgt für ausreichend Licht im Arbeitsbereich. Eine 100 Watt Birne oder entsprechende LED sollte es schon sein. Ich habe auch schon mal eine starke Schreibtischlampe direkt auf die hängende Pflanze gerichtet aufgestellt.
- Verwendet Einweg-Handschuhe wie Ihr sie von Arztserien oder Mitarbeitern in der Feinkostabteilung kennt. Das Harz riecht zwar herrlich, kann sich aber tagelang hartnäckig auf den Fingerspitzen halten. Ich habe eine größere Erntesession ohne Handschuhe mal unterbrochen und war zu Besuch in einem Haushalt mit jungem Hund. Der war von meinen Händen nicht mehr wegzukriegen :).
- Es geht an die Arbeit. Entfernt nun alle Blätter und äußeren Blattbereiche, auf denen sich keine sichtbaren Harzperlen befinden. Startet ganz oben, also am unteren Ende der Pflanze. Die meisten größeren Blätter schneidet Ihr dabei samt Stiel ab, auch viele der kleineren. Erst in Nähe der oberen Bereiche werden einige Blätter im inneren Bereich Harzperlen aufweisen, schneidet diese Blätter an entsprechender Stelle ab. Am Ende sollte es in etwa aussehen wie das zweite Bild in diesem Artikel. Nur dass Ihr hoffentlich eine wesentlich größere Pflanze vor Euch habt :).
- Die meiste Sorgfalt sollte dabei natürlich den oberen Bereichen, also dem Bereich mit üppigen Blüten zukommen. Stresst Euch nicht zu sehr im unteren Bereich mit den kleinen Blüten mit kaum Harz. Die kosten die meiste Zeit und liefern am wenigsten Ergebnisse. Ein klassischer Fall des Pareto-Prinzips.
- Auf der Schere wird sich mehr und mehr reines Harz ansammeln. Schabt es immer wieder mal (mit einer feinen Klinge zum Beispiel) ab und hebt es auf. Diese kleine klebrige Ansammlung pflanzlicher Güte kann schon den selben Abend zu einem der interessantesten, entspanntesten oder auch ausgelassendsten des Jahres machen :).
Das Trocknen
Aus den „idealen Bedingungen“ zum Trocknen könnte man in ähnlichem Ausmaß eine Wissenschaft machen wie aus der Aufzucht selbst. Aber wie gesagt wir halten es einfach. Einige Grad bei Temperatur oder Prozentpunkte bei Luftfeuchtigkeit mehr oder weniger müsste man mit aufwendigem Equipment regulieren. Dunkel, um die 18 bis 20 Grad, mittlere Luftfeuchtigkeit und mittlere Durchlüftung wären nahe am Ideal. Ein kalter, feuchter Keller sollte es vielleicht nicht gerade sein. Temperatur und Luftfeuchtigkeit lassen sich wie erwähnt aber oft schwer verändern, dunkel und durchlüftet widersprechen sich leider auch meist.
Indoor-Growern empfehle ich dafür die dunkle Growbox mit laufendem Lüfter. Vielleicht habt Ihr ja eine dunkle Abstellkammer, die Ihr dann halt immer wieder mal lüftet. Ansonsten müsst Ihr in Sachen Dunkelheit Abstriche machen und hängt die gestutzte Pflanze, wie immer wieder mal in den Nachrichten zu sehen, einfach über einen Wäscheständer oder ähnliches.
Rechnet mit etwa 4 bis 7 Tagen Trocknungszeit. Ein Indikator für einen guten Moment, die Pflanze runterzunehmen ist, wenn der Stamm bzw. die Äste „gerade noch“ nicht brechen, sondern noch knicken. Also ziemlich trocken, aber nicht vollkommen trocken. Schneidet nun die einzelnen Blüten von den Ästen und Zweigen runter. Theoretisch könntet Ihr das Material jetzt schon verwenden. Eine weitere Maßnahme hat sich (zumindest bei mir) in Sachen Geschmack und Weichheit beim Rauchen aber bewährt. Und zwar: Wie Ihr es vielleicht in Filmen schon mal gesehen habt, das Einwickeln in Papier.
Kurze Reifung
Wickelt die Blüten leicht komprimiert in Papier. Nehmt dafür bitte keine Zeitung sondern wenn möglich hochwertige, vielleicht sogar biologisch abbaubare und pestizidfreie Papierbögen. Stellt es Euch ein wenig vor wie einen überdimensionalen Joint. Darin findet dann ein einfacher Reifeprozess statt, eine Art Veredelung wenn Ihr so wollt. Innerhalb der nächsten 3 bis 5 Tage öffnet Ihr die Bögen 2 bis 3 mal täglich einige Minuten, damit die restliche Feuchtigkeit entweichen kann.
Es gäbe dafür auch Gerätschaften, die das ganze stark beschleunigen. Eingefleischte Liebhaber „fermentieren“ das Material auch mal wochenlang bei ähnlichem Vorgehen mit großer Sorgfalt in einem Glas. Ich halte die Papierbögen aber für einen gesunden und effizienten Mittelweg.
Nun habt Ihr es tatsächlich geschafft, Euer eigens angebautes Marihuana ist fertig für den Konsum, Glückwunsch!! Zur Aufbewahrung empfehle ich Euch verschließbare Gläser (ich vermeide Plastik gerne wo es geht). Diese könnt/solltet Ihr auch noch einige Tage täglich kurz öffnen, damit auch ganz sicher kein Schimmel entsteht. Lagerung im Kühlen und Dunklen versteht sich hoffentlich von selbst.
Sonstiges zur Ernte
- Rechnet bei Eurer ersten Ernte schon mit 1 oder 2 Stunden Erntedauer, Tendenz mit Übung natürlich sinkend.
- Eine Frage, die ich als kompletter Noob damals aufwendig recherchierte, war: „Was ist der Unterschied zwischen Hasch oder Haschisch und Marihuana?“ Marihuana sind die getrockneten Blüten, die Ihr nun gerade sorgfältig in Gläsern aufbewahrt. Hasch oder Haschisch ist das reine Harz ohne jegliches Blattmaterial, in etwa das, was Ihr (hoffentlich) von der Ernteschere gekratzt habt.
- Aus dem Verschnitt der Ernte könnte man Haschisch gewinnen. Dafür benötigt man sog. Bubble Bags. Ich selbst habe damit kaum Erfahrung aber vielleicht will es jemand von Euch ja mal probieren.
- Hinweis für übertriebene Sparfüchse: Ich rate Euch stark davon ab, die Erde wiederzuverwenden. Die Ergebnisse wären lächerlich.
- Falls es sich nicht von selbst versteht: Entsorgt Wurzelballen und Blattreste nicht unbedingt in der Biotonne Eurer Wohnanlage :). Das ist nicht nur leichtsinnig, sondern auch unfair gegenüber eventuellen anderen Growern in Eurem Haus.
Schlussworte
Nun liebe Naturfreunde, ich hoffe ich konnte Euch mit meinen Ausführungen helfen, was auch immer Eure Motivation zum Gärtnern ist. Manche von Euch hätten vielleicht auch gerne etwas mehr Professionalität und Regelmäßigkeit in ihrem Hobby. Wie Ihr für etwa 300 Euro Eure eigene dauerhafte Indoor-Selbstversorgung aufbaut, findet Ihr daher in diesem Artikel. Mit sämtlichen, Ratschlägen, Verlinkungen und einer vollständigen Einkaufsliste.
Es stellt sich vielleicht auch die Frage nach dem gesündesten und effektivsten Konsum Eures eigenen Materials. Wie Ihr in Stefans Artikel lesen könnt, ist Rauchen eine der einfachsten und effektivsten Methoden. Wobei ich auf die Nachteile von Verbrennungsrückständen in Joints verzichten würde. „Vaporizen“ ist das Stichwort. Ein guter Vaporizer kostet kein Vermögen mehr. Auf der Empfehlungsseite von Vitahanf findet Ihr eine Beschreibung 3 guter Geräte in verschiedenen Preisklassen.
Ich wünsche Euch das Allerbeste, viel Erfolg, Gesundheit und Freude. Genießt den Prozess und die Früchte Eures Schaffens. Zögert auch nicht unterm Artikel einen Kommentar zu hinterlassen oder Fragen zu stellen. Wir freuen uns über jedes Feedback und jede Reaktion.